Michael Rataj, ein herausragendes Basketballtalent aus Augsburg, hat schon früh in seiner Jugend mit dem orangen Ball Bekanntschaft gemacht. Seine ersten Schritte ging er beim TSV Haunstetten, bevor er über den TSV Schwaben zur Baramundi Basketball Akademie wechselte, einem Projekt zur Förderung der besten Spieler der Region. Sein Potenzial wurde schnell erkannt, und so zog es ihn bereits mit 15 Jahren zum FC Bayern München, wo er sich trotz seines jungen Alters durchsetzen konnte. „Die Unterstützung meiner Familie war enorm. Meine Eltern und meine Schwester fuhren mich zu jedem Training nach München“, erinnert sich Rataj.

In München blühte Rataj auf und avancierte schnell zum Führungsspieler. Seine Leistungen führten dazu, dass er mit der zweiten Herrenmannschaft in der ProB Liga spielte und sogar mit den Profis trainieren konnte. Nach dem Abitur verschlug es ihn zu Ratiopharm Ulm. Dort sammelte er trotz fehlendem Profivertrag wichtige Erfahrungen. Sein Traum war jedoch klar: „Ich war schon immer sehr begeistert vom College-Basketball, der NBA und den USA. Es war relativ schnell klar, dass ich nicht in Ulm bleiben werde, sondern versuche auf ein College zu kommen.“

Der Weg dorthin war dann aber doch ungewöhnlich: „Ich habe die U18-Europameisterschaft gespielt. Da hat sich dann ein sehr bekannter Scout bei mir gemeldet, der auch einige NBA-Spieler betreut, und nach meinen Zukunftsplänen gefragt. Er schickte meine Unterlagen an verschiedene Colleges und dann hat sich sehr schnell die Oregon State University bei mir gemeldet, die eine sehr gute Saison spielten und ein hohes Ansehen für College-Basketball genießen.“

Michael Rataj: Ein Basketballtalent aus Augsburg macht Karriere

In Oregon lebt er jetzt in einem Haus mit Teamkollegen, die zu seinen engen Freunden geworden sind. Der Alltag eines Studenten-Athleten ist straff organisiert: vormittags Vorlesungen, gefolgt von intensivem Training und weiteren Kursen bis in den späten Nachmittag. Neben dem Sport studiert Rataj Bio-Health, ein Fachbereich, der sich mit Biologie und Gesundheitswissenschaften befasst. „Es ist wichtig, auch akademisch erfolgreich zu sein, um am Universitätssport teilnehmen zu dürfen“, betont er. Die Ernährung spielt ebenfalls eine große Rolle in seinem Leben; eine gesunde Lebensweise, die er schon in München begonnen hatte, setzt er konsequent fort.

Zwar konnte sich die Oregon State in diesem Jahr nicht für das beliebte March Madness Turnier qualifizieren, bei dem die besten 64 Colleges aufeinandertreffen, weshalb die Saison für den aufstrebenden Basketballer früher endete als erhofft. An seinem Plan, mal in der besten Liga der Welt, der NBA, zu spielen, hat sich indes nichts geändert. „Nach dem nächsten Jahr oder in zwei Jahren werde ich mich dann für den Draft bei der NBA anmelden, bei dem jedes Jahr die besten Spieler ausgewählt werden. Wenn es mit dem Draft nicht klappen sollte, möchte ich aber weiter professionell spielen. Dann muss man sehen wohin es geht, Deutschland oder Spanien, auf jeden Fall in einer guten europäischen Liga. Das ist der Plan“, erzählt der 2,06 Meter große Athlet, der nun seit einem Jahr in festen Händen ist. Eine Leichtathletik-Studentin aus Portland hat sein Herz erobert.

Von Augsburg in die NBA: Geht sein Plan auf, wäre Michael Rataj der erste Augsburger, dem der Sprung in die beste Basketball-Liga der Welt gelingen würde. Thorsten Franzisi

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