Start Immobilien „Mit einer Sanierung des Kongress-Parkhauses wäre Augsburg geholfen“

„Mit einer Sanierung des Kongress-Parkhauses wäre Augsburg geholfen“

Das Kongress-Parkhaus, in dem nicht mehr geparkt werden darf, ist seit Jahren ein Streitpunkt in Augsburg.

Der Unternehmer Jürgen Wowra nimmt Stellung zum Streit um die Zukunft der Immobilie.

Jürgen Wowra ist ein Augsburger, der auch seit über zehn Jahren als erfolgreicher Unternehmer in Berlin tätig ist. In seiner Heimatstadt besitzt er unter anderem noch Anteile am Kongress-Parkhaus. Erstmals nimmt er Stellung zum Streit um die Zukunft dieser Immobilie.

Sopress:
Herr Wowra, worum geht es beim Streit um das aus baulichen Gründen gesperrte Kongress-Parkhaus überhaupt?

Jürgen Wowra: Um es kurz zu sagen: Mehrheitseigentümer Bernhard Spielberger will das Parkhaus abreißen und dort offenbar ein neues, lukratives Immobilienprojekt mit Parkplätzen entwickeln und vermarkten. Er kann das aber nicht alleine entscheiden. Er braucht die Zustimmung aller Eigentümer, die er nicht hat. Außerdem würde der Parkhausabriss und eine umfangreiche Neubebauung nach den Plänen von Herrn Spielberger die dortige Stellplatzproblematik über Jahre hinweg nicht lösen, sondern durch die Großbaustelle noch mehr anheizen.

Jürgen Wowra


Sopress: Stimmt es, dass Spielberger 99 Prozent der Parkhaus-Anteile besitzt?

Wowra: Das ist falsch. Spielbergers „BGS GmbH & Co. KG“ verfügt über etwa 85 Prozent der Miteigentumsanteile am Grundstück „Kongressparkhaus“. Die Eigentümer des Dorint-Hotels, die Pandox-Gesellschaft, verfügen über 152 Stellplätze, meine Tower-Living GmbH über acht Garagenplätze im Erdgeschoss und andere Stellplatzbesitzer besitzen die restlichen Anteile. Meines Wissens unterstützt übrigens auch Pandox nicht die Abrisspläne von Spielberger.

Sopress: „Insider“ werfen Ihnen vor, Sie wollen in diesem Streit „einfach nur abwarten“. Was sind denn die Interessen Ihrer Tower Living GmbH?

Wowra: Wer sind denn diese „Insider“? Warum geben sie sich nicht zu erkennen? Wir warten nicht ab. Meine Heimatstadt braucht rasch wieder Parkplätze an der Kongresshalle. Und der Hotelturm benötigt komfortable Stellplätze für seine Gäste. Mit einer Sanierung des Kongress-Parkhauses wäre Augsburg umgehend geholfen. Das ist mein Ziel, welches bereits seit fast zehn Jahren von mir vorgeschlagen wird, aber durch Herrn Spielbergers Mehrheit verhindert wurde. Auch der Bundesgerichtshof hat vor einem Jahr entschieden, dass die Eigentümer des Parkhauses sich einer Sanierung nicht entziehen können.

Sopress: Sie sind erneut mit der Pleite des Semiramis-Wohnprojektes am Kongress-Parkhaus in Verbindung gebracht worden.

Wowra: Auch das ist nicht richtig. Ich habe das Semiramis-Immobilienprojekt am Wittelsbacher Park zwar mit Leidenschaft entwickelt und gestartet, aber bereits 2006 in den Einflussbereich einer Investmentbank übertragen. Die hat im Jahre 2008 aus welchen Gründen auch immer die Insolvenz beantragt. Da war ich längst raus.

Sopress: Es wird behauptet, Sie hätten mit Ihrer Berliner Paranet-Deutschland GmbH „ein Millionengeschäft“ durch langjährige Vertragsbindungen aufgebaut.

Wowra: Das ist Unsinn, wenngleich wir durchaus ein profitables Unternehmen sind. Es gibt aber keine langjährigen Vertragsbindungen. Mit Paranet stellen wir Hightech-Traglufthallen her, die zur wärmenden Überdachung von Freibädern, Sportstätten, Logistikflächen, oder zur vorübergehenden Unterbringung von Obdachlosen und Geflüchteten geeignet sind. Wir unterstützen damit sowohl zahlreiche Kommunen in Deutschland, aber auch Sportvereine und Unternehmen. Alle Verträge zu den kommunalen Notunterkünften haben eine Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Das ist im Sinne der Kommunen.

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