Start Business Nescure – der sanfte Weg: Eine etwas andere Alkoholentzugsklinik

Nescure – der sanfte Weg: Eine etwas andere Alkoholentzugsklinik

Eine Klinik, die aussieht, wie ein Feriendomizil im Stil der Ammertaler Häuser mit 14 Appartements, einem großen, gemütlichen Speisesaal, Terrasse mit täglichem Rehbesuch, grünen Schirmchen auf den Balkonen, drumherum nur Natur und darüber der weißblaue Himmel – das ist die private Klinik Nescure. Ein Haus für Menschen, die Hilfe aus der Alkoholsucht suchen.

Besonders ist auch das Therapiekonzept: Alle Patienten kommen am gleichen Tag und gehen nach 23 Tagen wieder nach Hause. Dazwischen liegt ein intensiver Therapieweg mit vielen Gesprächen, mit der NES-Methode, einer Art Elektroakupunktur, die die Entgiftung begleitet und erleichtert, achtsamen Angeboten und vor allem einem gemeinsamen Projekt, das Therapeuten, Pflegeteam, Ärzte, Verwaltung und nicht zu vergessen das Serviceteam auf gleicher Ebene mit den Patienten stemmen.

Das Haus lebt von seiner Zugewandtheit und dem Engagement der Mitarbeiter, von den positiven Erlebnissen der anfangs unsicheren Patienten und schließlich von der Zufriedenheit aller, wenn wieder eine Gruppe erfolgreich abgeschlossen ist.

Nescure-Chefärztin erklärt: „Wir arbeiten anders als alle vergleichbaren Kliniken in Deutschland“

„Wir arbeiten anders als alle anderen vergleichbaren Kliniken im deutschsprachigen Raum“ erklärt die Chefärztin Dr. Reingard Herbst. Neben der NES-Methode arbeitet das Haus auch mit der sogenannten Herzratenvariabilität, die eine Aussage über die Belastung, den Stresszustand des Einzelnen und über dessen Anpassungsfähigkeit daran zulässt. „Viele unserer Patienten kommen aus belastungsintensiven Berufen, aus dem Management, aus der Selbständigkeit. Alkohol wird sehr oft als Mittel gegen den Druck, der auf der Person lastet, benutzt, …. zum Runterkommen oder gegen schlechte Gefühle … und dann verselbständigt sich das auf einmal. Eigentlich kommen mindestens 50 Prozent der Patienten aus dem Burnout oder stehen kurz vor einem solchen.“

Auch Lehrer, Polizisten, Justizangehörige, Professoren, Ärzte, Handwerker, IT-Fachleute sind häufig vertreten. Sie alle schätzen die kurze Behandlungsdauer, die wie ein Urlaub dargestellt werden kann und die familiäre Atmosphäre, die hilft, über Dinge zu sprechen, über die man sich sonst nicht unterhält.

„Uns gibt es seit 2015 als Privatklinik und was einst als Idee des damaligen Besitzers begann, ist längst eine erprobte Methode. Die NES ist eine Erfindung der schottischen Ärztin Mc. Patterson aus den 90er Jahren, ursprünglich erprobt an Heroinabhängigen. Seit Jahren wird sie bei uns erfolgreich angewandt.“

Was der Chefärztin aber auch wichtig ist, ist das Verständnis für die Entstehung von Abhängigkeit zu vermitteln, denn nicht jeder, der sich anmeldet, ist sich sicher, dass er tatsächlich auch eine Erkrankung hat. „Was im Gehirn bei einer Abhängigkeit, einer Sucht geschieht, ist etwas elementar anderes, als der reine Genuss oder die Lust, etwas trinken zu wollen. Die Botenstoffe, vor allem das Dopamin, einer unserer wichtigen Glücksbotenstoffe, springt an und verändert seine normale Reaktion. Das süchtige Gehirn will trinken und muss trinken, der Dopaminregler wurde verschoben.“ Hierzu bietet das Haus auch Informationen für Firmen und deren Mitarbeiter an, sozusagen als Selbstcheck und zum Gesamtverständnis. „Die Hauptfrage, um die es bei jeder Sucht geht, ist: Kann ich aufhören, wann ich will oder habe ich die Kontrolle über meinen Konsum verloren?“, erklärt die Ärztin.

Man lernt sich in der Therapie selbst wieder neu kennen

In der 3-wöchigen Therapie lernen viele Patienten sich wieder neu kennen, entdecken ihre Ressourcen und alte Fähigkeiten wieder. „Erst vor 5 Wochen hatten wir eine Vernissage von ehemaligen Patienten, die das Malen für sich entdeckt haben.“

„Die größte Freude im Haus ist immer dann, wenn Ehemalige nach Jahren vorbeikommen und sich glücklich, gesund und stabil zeigen. Manches Mal stecken echte Schicksale dahinter und umso mehr freuen wir uns, wenn es diesen Menschen gut geht.“

Nach dem starken Unwetter Ende August ist Zusammenhelfen und Zusammenhalt keine Worthülse mehr, sondern gelebte Realität im Ort. Aktuell werden die Dächer wieder eingedeckt, kaputte Autos sind aus dem Straßenbild entfernt worden und die Natur ist fast wie vorher. Nur an den Laubbäumen und in den Gärten sieht man noch die Spuren des Hagels – alles wirkt ein wenig wie in der Zeit nach vorne gerückt, es sieht herbstlich aus.

Die Klinik arbeitet im Normalbetrieb, auch, wenn momentan noch der Kran vor dem Haus steht. Für die Patienten ergeben sich keine Einbußen.

Lesen Sie auch: Philipp (23) und Elisabeth (25) retten unsere Lechhauser Kirchweih

KEINE AUSGABE MEHR VERPASSEN

Erfahren Sie als Erster, wenn unser neues Magazin veröffentlicht wird – exklusiv vor allen Anderen!

Prüfe deinen Posteingang oder Spam-Ordner, um dein Abonnement zu bestätigen.

Die mobile Version verlassen