Die Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber macht klar: Friedensfest soll ganzjährig spürbarer in der Stadt werden
Oberbürgermeisterin Eva Weber hat sich vehement gegen Versuche gewehrt, die Diskussion über die Neugestaltung des Hohen Friedensfestes in Augsburg im Keim zu ersticken. „Mir ist es ein großes Anliegen, wie wir das Thema Frieden ganzjährig noch spürbarer und vor allem noch breiter in der Stadt platzieren wollen, wie wir in unserer vielkulturellen und vielreligiösen Stadt den Inhalt des Hohen Friedensfestes in die heutige Zeit übersetzen und Schulen, Vereine und aktives Stadtleben unterjährig in die Friedensarbeit einbinden wollen“, reagierte Weber im sozialen Netzwerk Facebook auf Angriffe der Friedensfest-Lobby.
Die schwarz-grüne Rathauskoalition unterstützte den Neugestaltungskurs der Oberbürgermeisterin demonstrativ. „Eine Weiterentwicklung ist folgerichtig und dockt an die bisherige gute Arbeit an“, erklärte die Grünen-Fraktionschefin Verena von Mutius-Bartholy.
Worum geht es? Den klaren Ansagen der Stadtregierung vorausgegangen waren kritische bis zornige redaktionelle Beiträge im Lokalteil der Augsburger Allgemeinen, die orchestriert wurden von einigen Leserbriefen von Sympathisanten des Friedensbüros. Es zeichnet für das Rahmenprogramm des Hohen Friedensfestes verantwortlich. Die Meinungsbeiträge richteten sich gegen die Initiative der Oberbürgermeisterin, das Programm kritisch zu hinterfragen.
Die Kampagne gipfelte in Zensur-Vorwürfen und der Unterstellung, die Stadtführung könnte die Erkrankung von Friedens-Büroleiterin Christiane Lembert-Dobler nutzen, um dem Friedensprogramm einen neuen Zuschnitt zu verpassen. Die Einseitigkeit der Beiträge ließ den Verdacht aufkommen, dass die von der oppositionellen Sozialfraktion im Rathaus unterstützte Friedensfest-Lobby mit ihrer Stimmungsmache erfolgreich sein könnte.
CSU-Fraktionschef Leo Dietz zeigte aber klare Kante gegen die Zensur-Vorwürfe: „Dafür gibt es keinen Anhaltspunkt.“
Vor allem die Oberbürgermeisterin setzte sich erfolgreich zur Wehr und zeigte trotz der Angriffe Haltung. Weber: „Ziel ist es, Eckpfeiler für die Arbeit des Friedensbüros ab 2024 für die Ausgestaltung des Hohen Friedensfestes und daneben die ganzjährigen Tätigkeiten zu definieren. Ist das eine Kritik am bisherigen Vorgehen? Nein. Es war für die vergangenen Jahre ein gutes Format …. Diskurs und Veränderung sind überlebenswichtig für eine Stadt. Und das möchte ich anstoßen, im Miteinander mit vielen, denen das Friedensfest … am Herzen liegt.“
Inhaltlich kann man bei der Attraktivität des Hohen Friedensfestes in der Tat geteilter Meinung sein. Die meisten Augsburger nutzen den arbeitsfreien Tag für Shopping-Ausflüge nach Friedberg, Ulm oder München.
Lesen Sie auch: Augsburger OB Weber: „Maxstraße wird der größte Pilotversuch“