Hält die Festung WWK-Arena für den FC Augsburg auch gegen den amtierenden Meister Bayer Leverkusen? Diese Frage galt es für die Augsburger zu beantworten, die bis dato erst ein einziges Mal in dieser Saison vor heimischer Kulisse verloren hatten.
Da Double-Trainer Xabi Alonso aber ankündigte, im Meisterschaftsrennen weiter Vollgas geben zu wollen, konnte einem als FCA-Fan bei solchen Worten schon mal angst und bange werden. Trainer Jess Thorup hingegen bewies in der vergangenen Woche beim 2:2 in Frankfurt, dass seine Mannschaft auch gegen die Großen der Liga punkten kann. Dementsprechend wenig änderte der Däne an seiner Startelf. Lediglich der kranke Rechbecaj sowie Henri Koudossou rotierten raus, dafür starteten Arne Maier sowie der wieder genesene Dimitrios Giannoulis auf der Linksverteidigerposition.
FC Augsburg spielt ordentlich, aber Leverkusen trifft
Das Spiel begann, wie zu erwarten, mit viel Ballbesitz für die angereisten Gäste, der erste Abschluss der Partie gehörte aber den Augsburgern. Arne Maier prüfte in der sechsten Minute mit einem Distanzschuss, ob Lukas Hradecky im Kasten der Leverkusener schon auf der Höhe war, dieser hatte mit dem Abschluss allerdings keine Probleme. Einen deutlich gefährlicheren Abschluss konnte Leverkusen auf der anderen Seite für sich verbuchen, denn in der 14. Minute klingelte es bereits im Augsburger Tor. Martin Terriere kam in der Mitte nach einer Hereingabe von Jeremie Frimpong an den Ball, und versenkte seinen Versuch, der entscheidend von Chrislain Matsima abgefälscht wurde im rechten unteren Eck. Dem vorausgegangen war ein klasse Ball von Granit Xhaka in den Lauf von Frimpong, der dem hochstehenden Giannoulis enteilt war. Für den FCA war es bereits das achte Gegentor in der Anfangsviertelstunde in dieser Saison, der schwächste Wert aller Teams. Die Augsburger bewiesen aber zuletzt in Frankfurt, dass sie mit Rückständen umgehen können und kamen auch hier zum Ausgleich in der 23. Minute, nach einem Kopfball von Keven Schlotterbeck – dachte man zunächst. Doch die Fahne des Assistenten ging direkt hoch, der Treffer zählte korrekterweise wegen Abseits nicht.
Die Augsburger blieben danach eigentlich ganz gut im Spiel, Leverkusen zeigte aber keine Anstalten im Abschluss nachzulassen – und erhöhte mit der nächsten aussichtsreichen Chance auf 2:0. Natchan Tella spielte einen Pass auf Florian Wirtz, der täuschte erst den Schuss an und ließ dann mit seinem satten Abschluss Labrovic im Tor keine Chance (40.). Für die Augsburger ein äußerst bitterer Spielverlauf, die Gäste erzielten aus ihren zwei Chancen zwei Tore. Zu allem Überfluss holte sich Jeffrey Gouweleeuw aufgrund eines Foulspiels vor der Halbzeit noch seine fünfte Gelbe Karte ab, der Kapitän fehlt somit im letzten Spiel des Jahres in Kiel. Mit diesem Zwischenstand ging es dann auch in die Pause.
2. Hälfte: Leverkusen clever, Augsburg harmlos
Mit einer Veränderung startete der FC Augsburg in den zweiten Durchgang, Mert Kömür kam für den schwachen Arne Maier in die Partie. Diesen begannen die Gastgeber druckvoll, allerdings ohne die ganz großen Chancen, ein Kopfball von Phillip Tietz etwa konnte Hradecky nicht ins Schwitzen bringen. Dem anfänglichen Aufschwung folgte relativ schnell wieder das gewohnte Bild. Leverkusen mit Kontrolle, der FCA auf Konter lauernd. Daran änderten auch zwei weitere Wechsel wenig, Thorup brachte Alexis Claude-Maurice sowie Henri Koudossou für Tietz und Giannoulis auf den Platz. Zwar versuchten die Gastgeber nach vorne noch einmal einiges, die Mannschaft von Xabi Alonso verwaltete die Führung aber ohne große Probleme und schickte sich an, somit auch das siebte Pflichtspiel in Folge zu gewinnen. Da sich daran auch in der Schlussviertelstunde wenig änderte, blieb es nach 90 Minuten beim 2:0 aus Sicht der Werkself.
Da der FC Bayern im Meisterrenen auswärts in Mainz federn ließ, rückt die Werkself auf vier Punkte an den Rekordmeister heran, während der FC Augsburg keinen Schritt auf die Top 10 zugehen kann. Dieser könnte aber in der nächsten Woche folgen wenn die Fuggerstädter zum letzten Spiel des Jahres zu Gast in Kiel sind. Anpfiff Samstag 15:30 Uhr.
Lesen Sie auch: Samuel Essende: Warum der „Wolf“ wieder Tore schießt