Eine von acht Frauen bekommt laut Deutscher Krebsgesellschaft im Laufe ihres Lebens Brustkrebs. „Damit ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen“, so Prof. Dr. Nina Ditsch. Doch der Leiterin des zertifizierten Brustzentrums am Universitätsklinikum Augsburg und Geschäftsführenden Oberärztin an der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe ist eine Botschaft besonders wichtig: „Besonders wichtig ist die Früherkennung, die gute Heilungschancen ermöglicht“, weiß die Expertin. Zusammen mit Brigitte Welter von mamazone e.V. hat sie den ersten Brustkrebs-Aktionstag in Augsburg ins Leben gerufen.
Von 10 Uhr bis 16 Uhr soll es auf dem Rathausplatz vor allem um eins gehen, erklärt Ditsch: Aufmerksam machen! Denn noch immer nehmen zu wenige Frauen am Mammografie-Screening teil. Wie das geht, beispielsweise die Anleitung zu Selbstwahrnehmung und Tastuntersuchung, wird vor Ort demonstriert.
Augsburg ist Teil der WERA-Allianz, nimmt an Studien zu Krebserkrankungen teil
Das Besondere am Augsburger Aktionstag: Im BZKF (Bayerisches Zentrum für Krebsforschung) haben sich nun sechs bayerische Universitätskliniken zusammengeschlossen. Sie wollen mit gemeinsamen Projekten schneller und gezielter Patientinnen und Patienten einen Zugang zu innovativen präventiven und therapeutischen Maßnahmen ermöglichen. Daneben ist Augsburg in der WERA-Allianz aktuell CCC (Comprehensive Cancer Center) und NCT-(Nationales Zentrum für Tumorerkrankungen) Standort geworden. Das heißt, das Uniklinikum nimmt an hochrangigen Studien zu allen Krebserkrankungen teil.
Ditsch ermuntert zum Besuch des Tages: „Lernen Sie uns kennen! Wir informieren über diagnostische Verfahren, die Säulen der Therapie und wann Brustkrebs erblich sein kann. Auf die Wichtigkeit der Abklärung von Erblichkeit hat Angelina Jolie durch ihr Outing wesentlich aufmerksam gemacht.“
Programm beim Brustkrebs-Aktionstag in Augsburg:
„Pfad der Früherkennung“: Präsentationsflächen, Workstations von Anbietern der Medizintechnik, Mikroskopie-Einheit & Tastmodelle der weiblichen Brust. „Ein begehbares Brustmodell informiert verständlich und einfach mal ganz anders“, sagt Ditsch.
„Kraftvoll durch den Alltag“: Ernährungsberatungen sowie Fitness- und Mobilitätstests mit Trainern und entsprechende Empfehlungen weiterer Maßnahmen
„Frau sein. Frau bleiben.“: Diesem Bereich widmen sich unter anderem Hersteller von Kosmetika und Pflegeprodukten, Perücken-, Bademoden- und Wäschedesigner für betroffene Frauen.
„Brustzentren“: In den Pagoden der Brustzentren werden Beratungsgespräche durch ausgebildetes Personal geführt, Aufklärungsarbeit betrieben und psychologische Betreuung von Betroffenen angeboten. Einzelne Brustzentren stellen ihre Ansätze von Behandlungen und ihre Spezialisierung in verschiedenen Bereichen rund um die Diagnostik und Behandlung von Brustkrebs vor.
„Poetry-Slam, Pink Shoe‘s, Herzkissen & Co.“: Initiativen, NGO´s, Social Media Aktionen und Selbsthilfegruppen, die sich dem Kampf gegen Brustkrebs verschrieben haben.