Immer im Advent veröffentlicht Sophie von Krapf eine Kurzgeschichte für Kinder. Eine ihrer ersten Geschichten drehte sich aber um Ostern: Bereits als Kind schrieb sie gern, schickte eine Erzählung über den Osterhasen bei einem Aufruf auch an die Zeitung. Mittlerweile wohnt die 52-Jährige, die ihren echten Namen lieber nicht nennt, mit ihrem Mann in Oberstdorf, und das gern. Aber sie sei immer noch mit Leib und Seele Augsburgerin, und auch ihre Familie lebt hier. Ihre Familie, von der sie die Liebe zum (Vor-)Lesen und Schreiben mitbekommen hat. Kein Wunder, dass die Autorin ihr Pseudonym mit dem Nachnamen ihrer Oma geschmückt hat.

Erst 2009 im Urlaub mit einer guten Freundin kam der Oberstdorferin die Idee für eine Geschichte, ihre Freundin ermutigte sie, ihren Traum vom Schreiben weiterzuverfolgen. Diese Geschichte liegt zwar noch im Schrank. Dafür kann man von ihr seit 2020 jedes Jahr zum Advent eine neue Weihnachtskurzgeschichte lesen. Und wie so oft sei der Funke „eine Inspiration, die mich unterwegs angesprungen hat“, gewesen: „Das war ganz banal: Ein Auto, das auf der Straße vor mir stand“, erzählt sie. „Auf diesem Auto war ein Aufkleber, eine Polonaise von Elchen. Irgendwie habe ich daraus dann die Geschichte gesponnen, dass die Rentiere des Nikolaus auf der Sternenstraße ausrutschen und deshalb die Bescherung in Gefahr gerät.“

Sophie von Krapf: Der Weihnachtsbuchladen

An Ideen mangelt es der Exil-Augsburgerin nicht. „Gott sei Dank ist meine Fantasie so groß, dass ich nicht nach Inspiration suchen muss“, sagt sie und lacht. Und Weihnachten ist sowieso ihr Ding: „Ich war schon immer ein Weihnachtskind. Dazu stehe ich auch“. Ihr Umfeld reagiere sehr positiv auf die Geschichten für ältere Kinder und Erwachsene, die etwa „Aufregung in der himmlischen Backstube“ oder „Eine ‚schöne Bescherung‘…“ heißen. Auch dieses Jahr veröffentlicht sie zum ersten Advent eine neue Erzählung: In „Der Weihnachtsbuchladen“ passiert in einem ganz normalen Buchladen Wunderbares in der Vorweihnachtszeit. Das kommt nicht von ungefähr: „Ich bin selbst ein großer Fan solcher kleiner, alter, verwunschener Buchläden“, erzählt von Krapf.

Seit diesem Jahr kann man der Autorin eine Mail schreiben, um eine gedruckte Version der aktuellen Weihnachtsgeschichte zu erhalten. Kaufen kann man ihre Erzählungen sonst als E-Book über ihre Website www.sophievonkrapf.de. Dort ist auch das Buch „Istanbul backstage“ erhältlich, in dem sie ihre zwei Jahre als „Gastarbeiterin“ in der Metropole mit Anekdoten aus dem Alltag festhielt. Davor arbeitete von Krapf lange als Flugbegleiterin, heute findet man sie am Empfang eines Oberstdorfer Hotels. Aktuell arbeitet die 52-Jährige an einem neuen Roman, vielleicht erfüllt sich dann auch ihr Traum: hauptberuflich zu schreiben.

Winter in Oberstdorf: Hier lebt und arbeitet die Schöpferin der Weihnachtskurzgeschichten.

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