Wie Kitty Horn und der Verein StarkStrom Augsburg e. V. ihren Titel bei der Formula Student Germany verteidigen will.
Michael Schumacher, Sebastian Vettel, Fernando Alonso, die Begeisterung für die Formel 1 bekommen viele bereits im Kindesalter von ihren Eltern übermittelt. Doch auch DTM, Le Mans und die Rallye Dakar faszinieren weltweit Millionen von begeisterten Zuschauern. Schnell erwacht der Traum auch mal in so einem Auto zu sitzen oder selbst mal eines zu bauen.
Diesen Traum erfüllt sich unter anderem Kitty Horn vom StarkStrom e. V., zwar (noch) nicht in der Formel 1, aber immerhin in der Formula Student. Bereits seit vier Jahren ist die Studentin der Technischen Hochschule Augsburg dabei und weiß daher ganz genau, worauf beim Bau eines richtigen Rennwagens zu achten ist. „Im September beginnt die Planung und im Dezember werden die ersten Teile gebaut, alles damit der Wagen rechtzeitig fertig ist für die neue Saison“, erklärt die 1. Vorständin dem Augsburg Journal im Gespräch. Nach dem offiziellen Rollout stehen im Sommer drei offizielle Rennen für das Team aus Augsburg auf dem Plan. Unter anderem am legendären Hockenheimring misst man sich mit Teams aus aller Welt.
StarkStrom Augsburg gewann in der Kategorie Driverless
Unterschieden wird in zwei Disziplinen, mit und ohne Fahrer, bedeutet, die Flitzer müssen auch ohne Mann oder Frau am Steuer eine Strecke in möglichst kurzer Zeit bewältigen. Ein Bereich, in der das StarkStrom Team, das sich über Sponsorengelder finanziert, heraussticht. „Unser Auto fährt ohne Fahrer sogar schneller als mit und war im letzten Jahr das mit Abstand schnellste auf der Strecke“, verkündet Kitty Horn stolz. Ein großer Pokal zeugt vom Sieg und steht prominent platziert in der Fertigungshalle im Sigma-Park. Das auserkorene Ziel für die neue Saison ist die Titelverteidigung, deshalb ist in den vergangenen Monaten auch viel Zeit und Energie in die ausgeklügelte Technik des fahrerlosen Systems geflossen. Diese soll in diesem Jahr mit dem Roten Kobold kurz „RoKo“ gelingen. Traditionell benennt der StarkStrom e. V. seine Rennwagen immer nach Figuren aus der Augsburger Puppenkiste.
Zeit und Energie sind allgemein wohl die wichtigsten Elemente im Bereich der Formula Student. Bis zu 16 Stunden am Tag arbeiten die Teammitglieder teilweise an der Fertigung des Rennwagens. „Dafür muss man eine sehr intensive Leidenschaft mitbringen“, weiß die Maschinenbaustudentin, die bereits in ihrer Schulzeit eine Leidenschaft fürs Technische hatte.
Allgemein sei das zeitintensive Hobby aber eine perfekte Vorbereitung auf das spätere Berufsleben, das auch von zukünftigen Arbeitgebern geschätzt werde. „Man lernt sehr sehr viel und vor allem sich selbst sehr gut kennen, außerdem wird man mit allen möglichen Dingen konfrontiert, auch Mitarbeiterführung ist bei uns wichtig“, berichtet die 24-Jährige von ihren Erfahrungen. Erfahrungen, die schon einigen geholfen haben ihren Traum von der Formel 1 wahr zu machen. jok
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