Start News Sven Exenberger liefert Emotionen in Echtzeit: Der Mann hinter 20 Jahren FCA-Liveticker

Sven Exenberger liefert Emotionen in Echtzeit: Der Mann hinter 20 Jahren FCA-Liveticker

Unter FCA-Fans ist der FCA-Liveticker längst eine Institution. Emotional, ungefiltert und aus Sicht eines langjährigen Fans berichtet Sven Exenberger Spieltag für Spieltag über die Auftritte des FC Augsburg. Das kommt gut an – mittlerweile seit 20 Jahren. Mit dem Augsburg Journal sprach der 53-Jährige über seine Leidenschaft.

Augsburg Journal: Wie kam es zur Idee, den FCA-Liveticker zu machen?

Sven Exenberger: Ich bin ja schon länger FCA-Fan, genauer gesagt seit 1983. Im Laufe der Jahre, als es ein Online-Forum gab, kam dort mal die Diskussion auf, dass es toll wäre, wenn es einen Liveticker geben würde. Dann habe ich mir gedacht, nicht reden, machen, und habe mich mit Albert Walter getroffen. Einem Mann, der mittlerweile seit einigen Jahrzehnten für den FCA tätig ist, aktuell in der ärztlichen Betreuung der U23. Zusammen haben wir überlegt, wie wir das umsetzen können. Am Ende hat er, weil er sich damit gut auskannte, programmiert. Das lief damals in der Regionalliga noch offiziell für den FCA, zunächst mit ganz rudimentären Mitteln. Da haben wir es bei Auswärtsspielen tatsächlich so gemacht, dass einer mit dem Handy im Stadion stand und mir darüber erzählt hat, was passiert und ich saß zu Hause und habe das getickert. 2007, mittlerweile in der zweiten Liga, wurde der Live-Ticker ausgegliedert und seitdem ist es praktisch mein Privatprojekt.

AJ: Aber später haben Sie es noch einmal für den Verein gemacht?

Exenberger: Ja genau, als die FCA-App kam, brauchte man dafür einen Liveticker, den ich dann vier Jahre gemacht habe. Das hat man dann so programmiert, dass das gleiche, was ich für die App geschrieben habe, auch auf meiner Webseite zu lesen war. Doch obwohl mir nie vorgeschrieben wurde, was ich schreiben darf und was nicht, ist bei mir im Kopf eine Schere aufgegangen. Bei manchen Dingen überlegt man, ob man sie so schreiben kann, und schreibt sie oft eben dann auch nicht. Das hat für mich dann einfach nicht mehr gepasst, denn der Liveticker lebt aus meiner Sicht auch einfach davon, dass ich da komplett als Fan schreiben kann, was ich möchte. Deshalb habe ich mich dann dafür entschieden, es wieder nur noch auf meiner Webseite zu machen.

Wie lange gibt es den FCA-Liveticker noch? „Ich kämpfe tatsächlich jedes Jahr, ob ich es noch machen soll.“

AJ: Was bedeuten 20 Jahre Liveticker für Sie und wie lange wollen Sie das noch machen?

Exenberger: Ich kämpfe tatsächlich jedes Jahr, ob ich es noch machen soll. Es kostet insgesamt recht viel Zeit und bringt mir im Endeffekt kein Verdienst, da ich keine Werbung auf der Website schalten will. Außerdem gab es in den letzten Jahren einige Phasen, in denen es aufgrund der Spiele praktisch keinen Spaß gemacht hat. Mir lag auf jeden Fall viel daran, die 20 Jahre vollzumachen. Das war das, was ich mir immer vorgenommen hatte. Aber das, was ich schreibe, passiert ja nicht im luftleeren Raum. Es lesen jedes Spiel ca. 3000 Leute den Ticker. Da kann ich ja schlecht aufhören und 25 Jahre klingen ja auch nicht schlecht (grinst).

AJ: Was sagen Sie zur Entwicklung des FCA auf dem Platz und daneben?

Exenberger: Ich bin ja Fußball-Purist, deshalb kann ich mit Marketing-Aktionen wie der neuen FCA-DNA mit den sieben Werten nicht viel anfangen. Ich möchte einfach ins Stadion gehen und vom Fußball auf dem Rasen gut unterhalten werden. Aber auch das war in den vergangenen fünf Jahren eher zäh.

AJ: Denken Sie, das könnte sich unter Jess Thorup, dem neuen Trainer, wieder wandeln?

Exenberger: Bisher bin ich begeistert. Er wirkt wahnsinnig souverän und hat eine wirklich tolle Ausstrahlung. Seine Antritts-Pressekonferenz war das beste Interview eines Trainers, das ich seit vielen Jahren gehört habe. Er hat auf jede Frage tatsächlich exakt geantwortet. Immer davor nachgedacht, war sehr höflich, das hat mich sehr beeindruckt.

AJ: Sie machen das nur als Hobby, aber hauptberuflich sind Sie auch in einem spannenden Bereich tätig, erzählen Sie etwas darüber?

Exenberger: Mit meiner Firma Dimension3 mache ich virtuelle 360 Grad-Rundgänge mithilfe von Lasertechnik. Wie zum Beispiel die Elias Holl-Ausstellung oder sogar eine 3D-Tour vom Audi Sportpark in Ingolstadt.

Lesen Sie auch: Wie Jurendic und Thorup den FCA-Kaderumbruch gestalten könnten

KEINE AUSGABE MEHR VERPASSEN

Erfahren Sie als Erster, wenn unser neues Magazin veröffentlicht wird – exklusiv vor allen Anderen!

Prüfe deinen Posteingang oder Spam-Ordner, um dein Abonnement zu bestätigen.

Die mobile Version verlassen