Viel war in den vergangenen Monaten bereits spekuliert worden, nun hat Philipp Kohlschreiber für Klarheit gesorgt. Der 38-jährige Tennisprofi aus Augsburg wird nach Wimbledon seine Karriere beenden.
Nach über 20 Jahren ist bald Schluss. Philipp Kohlschreiber aktuell, die Nummer 230 der Tennis-Weltrangliste, wird nach dem Turnier in Wimbledon seine Karriere beenden, frühestens also am Mittwoch. Denn derzeit spielt der konstanteste deutsche Tennisprofi der letzten Jahrzehnte das Qualifikationsturnier für den Rasenklassiker. Nach seinem Sieg gegen Grégoire Barrère glatt in zwei Sätzen (6:2 6:2) machte „Kohli“ sein baldiges Karriereende offiziell. „Es war eine großartige und wunderbare Karriere. Es wird mein letztes Turnier sein“, so der gebürtige Augsburger. „Ich freue mich, dass ich hier noch ein Match habe, und vielleicht schaffe ich es ins Hauptfeld.“ Dazu müsste er in der nächsten Runde allerdings den erfahrenen Kasachen Michail Kukuschkin bezwingen. Sollte das nicht gelingen, wäre das Karriereende von Kohlschreiber schon am kommenden Mittwoch.
Kohlschreiber: „Ich werde versuchen, jedes Match zu genießen“
Für die Zeit nach seiner Karriere hat Philipp Kohlschreiber bislang noch keine konkreten Pläne: „Ich möchte aufhören, und dann wird es sicher irgendwie ein besonderer Moment sein. Ich bin mehr ein ruhiger Typ und wollte nicht sagen, dass es meine letzte Saison wird.“ Ein paar Freunde und Bekannte wüssten es wohl schon länger, offiziell war es bislang aber noch nicht. „Ich werde versuchen, jedes Match zu genießen. Es war eine sehr lange Reise, ich habe großartige Erinnerungen, besonderes hier“, sagte Kohlschreiber, der sich aber durchaus Chancen auf die Teilnahme im Hauptfeld ausrechnet. „Vielleicht wird der letzte Atemzug besonders lang, wir werden sehen.“ Am Montag würde das traditionsreiche Turnier beginnen.
Highlights von Philipp Kohlschreibers Karriere waren Titel bei ATP Turnieren in München, wo er dreimal gewann oder in Halle sowie Kitzbühel. Auf Sand gelangen ihm auch mehrfach Sensationssiege, wie unter anderem ein Dreisatzsieg gegen Novak Djokovic 2009 bei den French Open. Seine höchste Platzierung in der Weltrangliste war 2012 Platz 16.