Die bayerische Polizei hat in Augsburg offenbar einen geplanten Terroranschlag auf den Christkindlesmarkt verhindert. Wie die Welt berichtet, wurde bereits am Mittwochabend der 37-jährige Iraker Ali Al-G. in einer Flüchtlingsunterkunft festgenommen. Der Mann steht im Verdacht, den Weihnachtsmarkt ausgespäht und Anschlagspläne entwickelt zu haben.
++Update 12:30 Uhr++ Statement von OB Eva Weber
Oberbürgermeisterin Eva Weber erklärt: „Es gab und gibt keinen Hinweis auf einen konkreten Anschlag. Ich bin den Sicherheitsbehörden, insbesondere der Augsburger Polizei und dem Landesamt für Verfassungsschutz für ihre professionelle und schnelle Aufklärungsarbeit dankbar. Nach Auskunft der Sicherheitsbehörden gab und gibt keine konkrete Gefahr für den Christkindlesmarkt Augsburg.“
++Update 11:30 Uhr++ Statement des Amtsgerichts
Daniel Grimm Pressesprecher für Straf- und Bußgeldangelegenheiten am Amtsgericht Augsburg erklärt: „Bezugnehmend auf die aktuelle Presseberichtserstattung wird mitgeteilt, dass der zuständige Richter des Amtsgerichts Augsburg am 05.12.2024 auf Antrag des Bayerischen Landesamt für Asyl und Rückführungen Haft zur Sicherung der Abschiebung gem. § 62 AufenthG gegen einen 37-jährigen Betroffenen angeordnet hat, nachdem seitens der Behörde zuvor eine Abschiebungsanordnung gemäß § 58 a AufenthG erlassen wurde.“
Nach Angaben der Welt lag gegen den Verdächtigen ein Haftbefehl zur Sicherung der Abschiebung vor. Die Ermittlungen ergaben, dass Ali Al-G. Fotos vom Augsburger Christkindlesmarkt angefertigt hatte. Zudem seien seine Aktivitäten in sozialen Medien aufgefallen, in denen er Inhalte des sogenannten Islamischen Staats (IS) teilte. Darunter befanden sich Videos von Hinrichtungen sowie Anleitungen zu Selbstmordattentaten.
Hinweise von ausländischem Nachrichtendienst auf Terroranschlag in Augsburg
Ein entscheidender Hinweis stammte laut welt von einem ausländischen Geheimdienst, der auf verdächtige Internetaktivitäten aufmerksam wurde. Sicherheitsbehörden vermuten, dass der Mann in Chats darüber gesprochen habe, ein Auto als Waffe zu nutzen, um gezielt Menschenmengen auf dem Christkindlesmarkt zu attackieren. Aufgrund der drohenden Gefahr entschlossen sich die Behörden zu einem schnellen Zugriff.
Ali Al-G., der Anfang 2023 nach Deutschland eingereist war, befindet sich nun in Abschiebehaft. Seine Rückführung erfolgt auf Grundlage des Paragrafen 58a des Aufenthaltsgesetzes, der bei konkreten terroristischen Gefahren greift. Diese selten angewendete Vorschrift erlaubt es, Personen auch ohne reguläres Gerichtsverfahren umgehend abzuschieben.
Sicherheitsmaßnahmen auf Weihnachtsmärkten
Der Vorfall hat die Diskussion über die Sicherheit auf Weihnachtsmärkten erneut entfacht. Der Augsburger Christkindlesmarkt, einer der ältesten und beliebtesten Weihnachtsmärkte in Bayern, zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Die Polizei betonte jedoch, dass zu keinem Zeitpunkt eine akute Gefährdung bestanden habe.
Durch die Festnahme konnte ein potenziell schwerwiegender Anschlag verhindert werden. Die Zusammenarbeit mit internationalen Nachrichtendiensten und die sorgfältige Arbeit der Sicherheitsbehörden waren dabei ausschlaggebend. Wie berichtet, bleibt der Christkindlesmarkt weiterhin geöffnet, während die Ermittlungen gegen den Verdächtigen fortgesetzt werden.
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