Cheerleading, Line Dance oder Lindy Hop – Tänze aus den USA haben auch Fans in Augsburg und können hier erlernt werden.
In zwei Hallen bauen die Mädels und Jungs von „Cheer InMotion“ ihre Pyramiden und fliegen teils durch die Luft. Alle Teams trainieren für die Regionalmeisterschaft in Ingolstadt Mitte Dezember. Viele im Jugendteam haben mit neun oder zehn Jahren angefangen. „Je früher sie anfangen, desto weiter kommen sie“, erklärt Head Coach Andrea Götz. 180 Mitglieder hat Cheer InMotion in den Sparten Cheerleading und Performance Cheer (mit den typischen Pompons). Letztere trainieren mit Michelle Gross aus den USA.
CHEERLEADING
Acht Männer hat „Cheer InMotion“. Einer davon ist Sven Claßen (31). Er ließ sich vor neun Jahren überzeugen – in welcher Sportart kann man sonst mit einer Hand ein ganzes Mädel hochhalten? Vorurteile begegnen ihm zwar auch heute noch, sie werden aber immer weniger. Mit Partnerstunt-Partnerin Clara verpasste er knapp den Sprung in den Bundeskader.
Sarah Kraus trainiert nicht nur Kinder, sondern tanzt auch selbst als Teammitglied von InTense. Was sie am Cheerleading begeistert? „Einerseits, dass wir wie eine große Familie sind. Ich habe viele Sportarten ausprobiert und nirgendwo so ein Team und einen solchen Zusammenhalt gefunden wie bei uns. Andererseits, weil wir Sachen machen, etwa Stunts, Pyramiden bauen, die man sonst nirgendwo findet.“ Der Sport sei sehr aus den USA angehaucht. Und ein großes Ziel wartet dort auch: „Es gibt die Weltmeisterschaften in Florida. Natürlich ist unser Ziel, da mal hinzufahren“, sagt Kraus.
Das „InTense“-Team von „Cheer InMotion Augsburg“ in Action.
USA in Augsburg: Linedance und Lindy Hop
Linedance ist eine Tanzform, bei der die Teilnehmer ursprünglich in Reihen synchron zu Country-Musik tanzen. Er hat ebenfalls seine Ursprünge in den USA und ist fest in der amerikanischen Kultur verwurzelt. Mittlerweile vereint dieser Gruppentanz Elemente aus Western-Traditionen und modernen Stilen und wird zu jeder denkbaren Musikrichtung getanzt. Auch in Augsburg hat sich der Linedance etabliert und wird unter anderem in der Tanzschule Trautz & Salmen angeboten, wo Interessierte an Solo-Specials teilnehmen können.
LINE DANCE
Trautz & Salmen Tanzlehrer Constantin Schmitt unterrichtet Linedance. Nicht nur, dass man hier auch ohne Partner seine Tanzleidenschaft ausleben kann, der Gruppentanz wird mittlerweile auch zu allen aktuellen Chart-Hits aufs Parkett gebracht. Momentan erfährt der Linedance einen echten Boom.
Im Hep Cat Club kann man zum Beispiel Lindy Hop, Boogie Woogie, Collegiate Shag, Balboa oder auch West Coast Swing tanzen. Lindy Hop, eine beliebte Form der Swing-Tänze, ist ein „Black American Social Dance“, der in den späten 20ern, frühen 30ern vor allem New Yorker Stadtteil Harlem entstand. Im Zweiten Weltkrieg kam er mit US-Soldaten nach Deutschland. Trainer Enzo Hoch schätzt am Lindy Hop „den Freiraum, den man beim Tanz hat, und dass ich mich so ausdrücken kann, wie ich bin.“ Patti Miller tanzt seit drei Jahren und kann inzwischen beide Rollen, Lead und Follow. Sie kommt gern in den Hep Cat Club, denn „die Community ist einfach großartig“.
LINDYHOP
Studioleiter Christoph Baer erklärt, der Hep Cat Club habe momentan ungefähr 250 Mitglieder. Das Schöne sei, dass alle Altersgruppen vertreten sind. Einmal pro Monat gibt es ein Festival mit Band und Trainern, die teilweise aus den USA nach Augsburg kommen. Neue Kurse starten alle acht Wochen, es gibt auch Beginner Weekends.
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