Die AfD-Politikerin Gabrielle Mailbeck aus Augsburg steht im Visier der Antifa. Staatsschutz durchsuchte Linken-Treff.

Gabrielle Mailbeck ist eine attraktive Frau. Die 34-Jährige lebt im Augsburger Uni-Viertel, ist verheiratet und Mutter eines Babys. Geboren wurde sie in der brasilianischen Metropole Sao Paulo. In Augsburg wird die Frau mit Migrationshintergrund seit einigen Monaten bedroht. Das hat politische Gründe. Denn Gabrielle Mailbeck ist Mitglied in der extrem rechten Partei Alternative für Deutschland (AfD). Sie arbeitet als Geschäftsführerin der AfD-Fraktion im Augsburger Stadtrat und kandidiert in diesem Oktober für den schwäbischen Bezirkstag. Für Mitglieder der linksextremen Augsburger Antifa ist das Grund genug, die junge Mutter zu bedrohen.


Ende November vergangenen Jahres beschmierten Unbekannte die Bürgersteige vor dem Haus der Familie Mailbeck im Augsburger Univiertel und vor ihrer Ernährungspraxis in Friedberg mit dem metergroßen Schriftzug „AfD angreifen“ und dem in der linksextremistischen Szene verbreiteten Schlachtruf „Alerta“. In Friedberg verteilten die Täter zudem Flugblätter mit einem Bild von Mailbeck und ihrem ebenfalls in der AfD aktiven Ehemann. Überschrieben war das Flugblatt, in dem auch die Privatadresse der Familie aufgeführt war, mit der Warnung: „AfDler in der Nachbarschaft“ verteilt. Laut Polizei wurde dazu aufgefordert, „die Partei anzugreifen“. Der Briefkasten der Firma wurde mit Bauschaum verstopft und beschädigt.

„AfD angreifen“ haben Unbekannte auf den Bürgersteig vor dem Augsburger Haus der AfD-Bezirkstagskandidatin Gabrielle Mailbeck gesprüht.


Der weitere Inhalt des Flugblattes macht sogar dem Staatsschutz Sorgen, weil auch Firmen und Unternehmer pauschal attackiert werden: „Die AfD ist eine rassistische, neoliberale Partei, die Faschist*innen hofiert. Dabei vertritt sie nicht, wie sie selbst behauptet, unsere Interessen, sondern die der großen Konzerne und der Bonzen! Beispiele, wie die weitere Privatisierung des Gesundheitswesens gibt es genug, Gerade in der aktuellen Krise müssen wir noch stärker zusammenstehen, gegen die Reichen und von Rechts! Was also tun? AfDler keine Ruhe lassen!“


Nach monatelangen Ermittlungen wegen der Bedrohungen schlugen Polizei und Staatsschutz jetzt zu. Durchsucht wurde auf Anordnung des Amtsgerichts Augsburg das Hans-Beimler-Zentrum im Augsburger Stadtteil Oberhausen. Es ist bekannt als Treffpunkt von linken Antifa-Gruppen. Eine Gruppe steht laut Polizei unter Verdacht, sogenannte „Feindeslisten“ verbreitet zu haben. Juristisch wird ermittelt wegen „gefährdenden Verbreitens personenbezogener Daten“ und weiterer Straftatbestände. Verhaftet wurde bislang niemand.


Hintergrund: Alle demokratischen Parteien in Deutschland bekämpfen die AfD politisch. Den Rechtspopulisten werden Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorgeworfen. Neuerdings zeigt die rechte Partei auch eine Nähe zum russischen Kriegstreiber Wladimir Putin. Drohungen gegen AfD-Politiker, vor allem gegen eine junge Mutter mit Migrationshintergrund, sind jedoch selten. Gabrielle Mailbeck hatte sich nach den Anschlägen erschüttert gezeigt – aber: „Ich kämpfe weiterhin für Gerechtigkeit, Aufklärung und gegen diese politische Suppression durch Linke. Das sollte nie wieder passieren und das zu normalisieren ist ein Todesurteil für die Demokratie,“ so die Betroffene: „Ein großer Dank geht an die Kriminalpolizei Augsburg sowie das Amtsgericht Augsburg, dass sie die schrecklichen Angriffe auf mich, mein Baby und ganzheitlich auf meine Familie aufklären wollen.“ Sie stehe für Gerechtigkeit und ein friedliches Miteinander aller politischen Meinungen. Jede Person habe das Recht, friedlich für ihre Meinung einzustehen. „Mein persönlicher Schwerpunkt als gebürtige Brasilianerin bei der AfD ist“, so Mailbeck, „genau das: Aufklärung.“


Vor diesem Hintergrund sieht die 34-Jährige auch ihr politisches Engagement: „Wichtige Punkte, wieso ich in die AfD eingetreten bin, sind Sicherheit, Inflation, Corona, Inlandspolitik, Grundrechte sowie die aktuelle grüne Energiepolitik. Ich will mich wieder sicher fühlen! Ich möchte draußen auf der Straße öfters die deutsche Sprache hören! Und nur weil ich für den Bezirkstag kandidiere, will ich nicht wieder einen Doppelangriff von der Antifa auf mein zu Hause und meine Familie erleben!“

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