Findet der FC Augsburg wieder zurück in die Spur? Um diese Frage eindeutig mit Ja zu beantworten, waren Jess Thorup und seine Mannschaft zur Eröffnung des sechsten Spieltags gegen Borussia Mönchengladbach angetreten.

In den vergangenen Spielen mussten sich die Augsburger oft über frühe Gegentore ärgern, lediglich gegen St. Pauli gerieten sie nicht in Rückstand und dennoch änderte Thorup zur Verwunderung vieler kaum etwas an der taktischen Herangehensweise. Nur eine Änderung nahm er im Vergleich zum 0:4 in der Vorwoche bei RB Leipzig vor – und diese aufgrund einer Verletzung. Ruben Vargas, der voraussichtlich für 4–6 Wochen fehlt, wurde von Stürmer Steve Mounié ersetzt.

Erste Hälfte: Kaum Highlights, doch Keven Schlotterbeck bringt den FC Augsburg in Führung

Gegen Gladbach konnte der FCA immerhin zwei seiner letzten vier Spiele gewinnen, im letzten Heimspiel gegen die Fohlen gab es zum Bundesligaauftakt der Vorsaison ein spektakuläres 4:4-Unentschieden. Auf ein ähnliches Torspektakel deutete zumindest in den ersten 15 Minuten wenig hin, das Spielgeschehen spielte sich zunächst hauptsächlich im Mittelfeld ab, wirkliche Torannäherungen gab es kaum – positiv aus Augsburger Sicht, die anders als gegen Mainz und Leipzig nicht direkt einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Stattdessen kamen sie sogar selbst zur ersten aussichtsreichen Chance. Dimitrios Giannoulis fing einen Pass von Gladbach-Keeper Moritz Nicolas ab, setzte den direkten Abschluss aus ungünstigem Winkel aber neben das Tor. Den Ball überließen die Augsburger über weite Strecken dem Team von Gerardo Seoane, das damit aber kaum etwas anzufangen wusste. Vielmehr versuchte man den Gladbachern über schnelle Gegenstöße gefährlich zu werden. Die Gäste blieben jedoch geduldig und kombinierten sich immer wieder tief in die gegnerische Hälfte. So kamen auch sie zur ersten guten Gelegenheit: Alassane Plea zog in Minute 31 das Tempo an und passte zu Tim Kleindienst, der mit einem satten Abschluss von der Strafraumkante das Augsburger Tor nur knapp verfehlte. Das erste Tor des Abends fiel aber auf der anderen Seite. Nach einer Ecke kam Keven Schlotterbeck an den Ball, ließ diesen locker von der Brust abtropfen und setzte ihn dann mit einem Volley-Hammer über den Kopf von Nicolas hinweg in die Maschen (38.). Ein Tor, das etwas aus dem Nichts kam, den Augsburgern dafür einen Vorteil verschaffte und auf das die Gäste vor der Pause keine Antwort mehr fanden. So hieß es nach 45 gespielten Minuten 1:0 für die Hausherren, die zwar nur 30 Prozent Ballbesitz verbuchten, dafür aber die gefährlicheren Gelegenheiten auf ihrer Seite hatten.

2. Hälfte: Thorup beweist guten Riecher, doch Gladbach bleibt dran

Hatte es in der ersten Halbzeit noch gedauert, bis beide Teams den Weg zum Tor suchten, begann die zweite Hälfte deutlich flotter. Bereits in der 47. Minute musste Nediljko Labrovic das erste Mal rettend eingreifen, indem er einen Schuss von Tomas Cvancara stark parierte. Doch auch der FCA fackelte nicht lange und kann im direkten Gegenzug durch Elvis Rexhbecaj zum Abschluss. Auch in der Folge ging es hin und her, mit weiteren guten Gelegenheiten für die Gastgeber, doch Giannoulis scheiterte aus 14 Metern am blockenden Joe Scally. Thorup reagierte erstmals personell noch vor der Stundenmarke, brachte Alexis Claude-Maurice und Henri Koodossou für Mounié und Marius Wolf in die Partie (57.). Bei den Gästen konzentrierten sich die Offensivbemühungen zumeist auf lange Bälle auf Kleindienst, der aber ein ums andere Mal in Labrovic seinen Meister fand. Effizienter hingegen präsentierten sich die Augsburger vor dem Tor, die in Minute 65 das 2:0 nachlegten. Erst trug Onyeka den Ball über das komplette Mittelfeld an den Strafraum, sein Pass prallte von einem Gladbacher Abwehrspieler auf den eingewechselten Claude-Maurice, der mit einer schönen Bewegung Julian Weigl stehen ließ und mit einem abgefälschten Schuss am machtlosen Nicolas vorbei ins Tor traf. Die Gastgeber hatten nun spürbar Oberwasser und das Spiel weitestgehend im Griff, dachte man, denn aus dem Nichts kam Gladbach wieder ran. Ecke, Kopfball, Tor, Kleindienst machte in der 72. Minute doch nicht seinen Treffer, nachdem ihn Kevin Stögers Eckball perfekt auf Höhe der Fünfmeter-Linie gefunden hatte. Nun waren die Gladbacher, von denen bis dato wenig kam natürlich wieder voll drin und versuchten auch noch den Ausgleich zu erzielen. Doch Labrovic war auch gegen den eingewechselten Robin Hack auf dem Posten und parierte einen weiteren Kopfball (79.). Der FCA hingegen spielte clever und ließ die Uhr in Richtung zweiten Saisonsieg immer weiter runterlaufen – und das mit Erfolg. Gladbach versuchte zwar nicht einmal viel, kam aber nicht mehr zwingend vors Tor und unterlag somit dem FCA mit 1:2.

Ganz wichtige drei Punkte aus Sicht des FC Augsburg, die in der Vorwoche gegen Leipzig noch arg unter die Räder gekommen waren. So dürfte es eine ruhige Länderspielpause werden, ehe es am 19. Oktober (Anpfiff 15:30 Uhr) auswärts nach Freiburg geht.

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