Hinter dem Lächeln und „Hintergrund“ bei Kunstschau
Michaela May steht für vieles: das Urmünchnerische, Bodenständigkeit, unbändige Reiselust, schauspielerisches Können und Wohltätigkeit in Sachen Mukoviszidose. „Anfang der 1990er Jahre habe ich einen guten Freund an diese schreckliche Krankheit verloren. Seitdem ist mir mein Engagement für die kleinen und großen Patienten eine Herzensangelegenheit. Ich möchte mehr Menschen dafür gewinnen, unseren gemeinsamen Kampf zu unterstützen“, schreibt sie auf der Seite des Mukoviszidose-Vereins.
Für ihren Einsatz erhielt die sympathische Künstlerin, die kürzlich 70 wurde, 2012 den Römerorden der schwäbischen Vereinigung „Under einer Kapp“ verliehen. Doch hinter dem strahlenden Lächeln von Michaela May, die Kindheit und Jugend viel am Ammersee verbracht hat, ist viel Ungesagtes. Was, das kann man nun in ihrer Autobiografie„Hinter dem Lächeln“, erschienen im Piper Verlag, nachlesen.
Geboren als Gertraud Mittermayr spielte sie unter ihrem Geburtsnamen schon als Kind in Filmen, wie etwa 1965 die Rolle der Klara mit Gustav Knuth als Alp-Oehi in „Heidi“ oder im gleichen Jahr „Onkel Toms Hütte“ mit O. W. Fischer. „Ich war ein glückliches Kind“, sagt sie, das schon damals Lust hatte vor familiärem Publikum zu agieren, was sie wohl von der Faschingsbegeisterten Oma hatte. Dass sich alle ihre drei Geschwister (zwei ältere Brüder und eine jüngere Schwester) in jungen Jahren umbrachten, brachte sie wohl umso mehr zu dem starken Willen: „Ich möchte leben, ich möchte viel daraus machen!“
Und das hat sie. In der Augsburger Stadtbücherei stellte sie ihr Buch vor, las Passagen und stellte sich den Fragen von Iris Steiner. Am Bass begleitet wurde der Literarisch-Musikalische Abend, zu dem Buchhändler Kurt Idrizovic geladen hatte, von René Haderer.
Um den Hintergrund geht es auch bei der Ausstellung der Kunstpreis-Aspiranten in Wertingen sowie dem Kunstpreis der Gemeinde Buttenwiesen. 31 Künstler*innen aus Bayern und Baden-Württemberg waren ins Rennen gegangen.
Seit mehr als 30 Jahren bietet die Stadt an der Zusam im zweijährigen Turnus ein Forum für zeitgenössische Positionen in der Kunst. Mit der Ausstellungsreihe „Kunst im Schloss“ ist Wertingen damit in der Kunstszene längst zu einem wichtigen Ort für Künstler*innen avanciert.
Wer gewonnen hat, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, jedoch die Intention der Ausschreibungen und damit verbundenen Schau: Der Titel heißt „Hintergründe“, da der erste Blick auf etwas meist nicht dem Hintergrund gilt, dieser jedoch wesentlich ist. Er bestimmt das Geschehen, schwingt mit und schafft so den Kontext, in dem eine Begebenheit zu lesen ist. Zum Erkennen von Wirklichkeit gehört der Blick dahinter. Zu sehen ist die Schau bis 1. Mai im Schloss Wertingen (Festsaal und Foyer) sowie in der Städtischen Galerie im früheren Amtsgericht Wertingen.
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 8-12, Mo.-Do. 14-17 und Sonntag 14-17 Uhr (Karfreitag geschlossen).