2025 ist noch jung, aber in Zeiten, die von Krisen geprägt sind, geht der Blick auch in der Fuggerstadt mit Sorgen aber auch voller Hoffnung in die Zukunft. Wir haben bekannte Augsburgerinnen und Augsburger gefragt, was sie von 2025 erwarten. Im Gespräch mit dem AUGSBURG JOURNAL verrieten sie, welchen Herausforderungen sie sich im neuen Jahr stellen müssen, aber auch, worauf sie sich besonders freuen und welche Wünsche sie hegen. Gerade die Bundestagswahl Anfang des Jahres verstehen etliche als einen Neuanfang und auch sonst wollen viele „nicht einfach so weitermachen wie bisher“. (Lesen Sie hier auch den ersten Teil unseres Promi-Jahresausblicks.)
Eva Weber (Oberbürgermeisterin)
Ich möchte mit Zuversicht in das neue Jahr gehen. Auch wenn 2025 sicherlich den ein oder anderen Kraftakt für uns bereithält – nicht zuletzt aufgrund der angespannten Haushaltslage auf kommunaler, aber auch auf Landes- und Bundesebene. Doch wir gehen diese Herausforderungen gemeinsam als Stadtfamilie an. Im Februar 2025 steht die vorgezogene Bundestagswahl an, wir sind als Stadtverwaltung schon mittendrin in den Vorbereitungen. Ich appelliere schon jetzt an jede und jeden: Nutzen Sie Ihr Wahlrecht! Und wir werden auch wieder einiges in Augsburg voranbringen. Wir werden weiterhin viel Geld in die Sanierung unserer Schulen stecken, neue Kitas bauen und somit Kinderbetreuungsplätze schaffen, wir reparieren Straßen, sanieren den Perlachturm und unser Rathaus und machen den Bauernmarkt neu.
Wir haben die Stadtteile im Blick und beginnen unter anderem mit der Umgestaltung des Platzes bei St. Michael in Pfersee und des Marktplatzes in Lechhausen. Im August feiern wir ein besonderes Jubiläum: 375 Jahre Augsburger Hohes Friedensfest. Zu diesem besonderen Anlass wird es ein dreimonatiges Jubiläumsprogramm geben, das die Brücke von 1650 über das 20. Jahrhundert bis heute schlägt. Beim krönenden Abschluss am 8. August werden wir an der großen Friedenstafel auf dem Rathausplatz zusammenkommen. Gerade in herausfordernden Zeiten ist es wichtig, dass wir neben allen Anstrengungen den Blick für das Positive nicht verlieren.
André Bücker (Staatsintendant)
Künstlerisch werde ich 2025 mit der Produktion „Deine Arbeit hasst dich, weil sie dich nicht braucht“ zum ersten Mal im Rahmen des Brechtfestivals inszenieren. Es ist eine Uraufführung und Auftragswerk des Staatstheater Augsburg, in dem es um KI in der Arbeitswelt geht.
Zudem freue ich mich ganz persönlich als Gastregisseur bei der Kammeroper Schloss Rheinsberg die Mozart-Oper „Il re pastore“ zu inszenieren.
Marc Lucassen (IHK-Geschäftsführer)
Das kommende Jahr wird wirtschaftspolitisch wegweisend. Mit der Bundestagswahl steht eine wichtige Entscheidung bevor. Ohne mutige Reformen, Investitionen und wirtschaftliches Wachstum werden wir auch den gesellschaftlichen Frieden nicht nachhaltig sichern können.
In diesem Sinne freue ich mich auf ein Jahr 2025, das sowohl neue Chancen als auch Herausforderungen bereithält. Die IHK Schwaben wird weiterhin als Partner und Fürsprecher für die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen auftreten und daran arbeiten, die Weichen für eine zukunftsfähige und wachsende Wirtschaft zu stellen – denn Wirtschaft beginnt mit WIR!
Ulrich Wagner (HWK-Geschäftsführer)
Für 2025 wünsche ich mir umso mehr so etwas wie eine Besinnung auf unsere Stärken und Fähigkeiten. Sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich können wir in Deutschland wieder Vorreiter sein, wenn wir es schaffen, klare Prioritäten zu setzen – im Großen wie im Kleinen. Denn ohne zu wissen, wo man hinwill, irrt man nur herum. Wir sollten uns also ehrgeizige, aber realistische Ziele setzen, die wir dann konsequent verfolgen und erreichen … 2025 ist auch ein Jubiläumsjahr im schwäbischen Handwerk – wir feiern 125 Jahre HWK Schwaben. Darüber freuen wir uns und nehmen das zum Anlass, uns optimal für die nächsten Jahre aufzustellen … In Summe wäre es schön, wenn 2025 ein Jahr wird, in dem wir nicht nur rückblickend sagen, dass mehr möglich gewesen wäre. Vielmehr sollten wir die Chancen, die sich bieten, tatsächlich genutzt haben, wenn wir das nächste Mal zurückblicken.
Christof Trepesch (Museums-Chef)
Ich freue mich auf unsere Ausstellung „Der Schlaf der Vernunft. Spanische Meistergrafik von Goya bis Picasso aus dem Museo de Artes do Gravado Santiago de Compostella“, die in der zweiten Jahreshälfte im Schaezlerpalais gezeigt werden wird. Die Ausstellung wird die epochalen Umbrüche in den beiden letzten Jahrhunderten anhand von herausragenden Werken der spanischen Kunst widerspiegeln. Des Weiteren bin ich gespannt auf die zahlreichen neuen Projekte, die im Zentrum für Gegenwartskunst durch Jan T. Wilms in Vorbereitung sind, und freue mich auf das vielfältige Veranstaltungsprogramm in allen Häusern der Kunstsammlungen, das viele neue Eindrücke verspricht.
Markus Krapf (FCA-Präsident)
Fußball ist nicht der Nabel der Welt. Wir befinden uns in politisch bewegten Zeiten und nächstes Jahr wird nach einer ziemlich durchwachsenen Legislaturperiode ein neuer Kanzler gewählt. Am 8. März 2026 finden die bayerischen Kommunalwahlen statt, 2025 wird also sicher auch in Augsburg sehr vom Wahlkampf geprägt sein. Äußerst schwierig finde ich, dass es schon Ende dieses Jahres ein ziemliches Hauen und Stechen zwischen Stadtregierung und Opposition gab und ich kann nur inständig hoffen, dass die Kontrahenten fair und respektvoll miteinander umgehen werden. Ansonsten werden die Wähler in die Arme einer gewissen antidemokratischen Partei getrieben, selbst wenn deren Programme und Inhalte praktisch nicht existent sind.
Nur gemeinsam können wir einen noch stärkeren Rechtsruck verhindern!
Dr. Bertram Meier (Bischof)
Für 2025 wünsche ich mir, dass wir gemeinsam unterwegs bleiben und als Kirche von Augsburg immer mehr synodal sind. Besonders das bevorstehende Jubiläum des Hohen Friedensfestes in unserer Stadt bietet die Chance, mit unseren Mitbürger:innen aus den verschiedenen Nationen und Herkunftsländern, die kulturell unsere Stadt enorm bereichern, zu feiern. Möge uns der Frieden erhalten bleiben: politisch, sozial, unter den Konfessionen und Religionen!
2025 wird ein besonderes Jahr, denn da feiert das Augsburger Friedensfest sein 375-jähriges Jubiläum. Ein Ziel des Jubiläums soll es sein, die bisherigen Ansätze des Rahmenprogramms mit künstlerischen, diskursiven und interreligiösen Impulsen weiterzuentwickeln und die Friedensstadt in der überregionalen Wahrnehmung zu stärken und zu verankern.
Maximilian Horber (Augsburger Panther Geschäftsführer)
Wir sind alle mehr denn je gefragt, zusammenzuhalten und gemeinschaftlich für unsere Werte, Ziele und Vorstellungen einzustehen. Vor allem aber geht es darum, denen zur Seite zu stehen, die dringend auf unsere Hilfe angewiesen sind.
Für unser Land wünsche ich mir den dringend benötigten wirtschaftlichen Aufschwung, auch verbunden mit Bürokratieabbau und gleichzeitigem Aufbau der Digitalisierung. Persönlich freuen wir uns als Familie, die spannende und wunderschöne Zeit des Heranwachsens unseres Sohnes mitzuerleben und zu gestalten. Und im März 2025 steht für die Panther hoffentlich nicht wieder Platz 14 und eine Zitterpartie, die eigentlich nicht nochmal gutgehen kann…
Sebastiaan van Yperen (Zweiter Kapellmeister)
Mein Jahr beginnt mit einem Paukenschlag: dem Neujahrskonzert mit den Augsburger Philharmonikern! Darüber hinaus freue ich mich sehr darauf, Kent Nagano an der Opéra National de Paris zu assistieren und wunderbare Produktionen mit meinen großartigen Kolleginnen und Kollegen am Staatstheater Augsburg zu realisieren! Zum Beispiel „La Cenerentola“!
Kurt Idrizovic (Buchhändler)
Das Jahr 2025 wird sicher ein intensives Jahr werden: Ganz besonders freue ich mich, den Augsburgerinnen und Augsburgern eine Brecht-„Entdeckung“ vorstellen zu dürfen: Die zweite (!) Brecht-Mansarde in der Jakobervorstadt (auf dem Grundstück der Haindlschen Stiftung) wurde wieder entdeckt und ist für Führungen zugänglich. Ein echtes BB-Highlight!! Ganz besonders freue ich mich auf die 2. Saison der Kahnfahrt, die Matthias Klösel und ich mit GollwitzerSpaziergängen begleiten. Außerdem gibt es natürlich eine Neuauflage der Kahnfahrtfestspiele: Premiere 2.Mai 2025. Glückauf für das Neue Jahr. In Augsburg!
Dr. Klaus Markstaller (Uniklinikchef)
Wir eröffnen in 2025 das ZIT, unser neues Intensivzentrum mit 136 Betten, in dem verschiedene Kliniken interdisziplinär eng zusammenarbeiten. In Zeiten knapper werdender Ressourcen müssen wir Synergien bilden, damit die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt und dieser Region gesund werden und – noch wichtiger – gesund bleiben.
Tina Rupprecht (Boxweltmeisterin)
Klar ist der Kampf um den letzten verbleibenden der vier Gürtel für mich ein großes Ziel und daher auch ein absolutes Highlight für 2025. Außerdem freue ich mich auf ein großes Fest zu meiner Hochzeit im Sommer.
Ricardo Fernando (Ballettdirektor)
Ich freue mich auf 2025, denn wir müssen unsere Hoffnung auf eine bessere Welt ohne Krieg und Hunger bewahren. Eine Welt mit mehr Liebe, Frieden und Respekt.
Sideris Tasiadis (Kanute)
Mein sportliches Highlight war letztes Jahr auf jeden Fall meine vierten Olympischen Spiele. Die Spiele werden was ganz besonderes bleiben, da die Integration der verschiedenen Sportarten in der Pariser Innenstadt einfach unbeschreiblich war. Unser persönliches Highlight für 2025 ist, dass wir Nachwuchs erwarten. Wir freuen uns schon riesig auf unseren Kleinen.
Sally du Randt (Staatstheater Augsburg)
Ich freue mich auf das neue Jahr, weil ich mich so über die Wertschätzung im Rahmen der Verleihung des Titels „Bayerische Kammersängerin“ gefreut habe, dass mir das ganz viel Energie gibt, um die Herausforderungen der neuen Aufgaben in 2025 anzupacken. Ich wünsche mir, dass wir Menschen wieder einen Neuanfang machen können, um zufriedener sein zu können und wieder mit größerer Toleranz und mehr Respekt miteinander umzugehen. Denn eigentlich geht es uns hier, trotz allem doch sehr, sehr gut.
Markus Mosig (Trainer TVA Basketball)
Nach dem erfolgreichsten Basketballjahr unserer Vereinsgeschichte freue ich mich darauf, diese Reise auch 2025 begleiten zu dürfen. Wir haben es geschafft, den Basketballsport in Augsburg bekannter zu machen und mit der Sporthalle Augsburg eine ehrwürdige Sportstätte wiederzubeleben! Wir verfolgen auch 2025 das Ziel, möglichst viele Erlebnisse zu schaffen, bei denen unterschiedliche Menschen zusammenkommen. Für uns gibt es nichts schöneres als die Gemeinschaft – dafür stehen wir beim TVA Basketball!