Obwohl Trainer Jess Thorup nach dem torlosen Unentschieden der besseren Sorte am Ostersonntag gegen Eintracht Frankfurt davon sprach, dass „auch ein 3:3“ möglich gewesen wäre, dürfte Chrislain Matsima froh gewesen sein, dass zumindest die defensive Null stehen blieb. Spiele ohne Gegentor zeichnen nicht nur den Torhüter, sondern die ganze Defensive aus. Finn Dahmen hielt gegen Frankfurt zwar wieder überragend, konnte sich bei einer Szene aber auch bei Cedric Zesiger bedanken, der gegen Ansgar Knauff per Grätsche das sichere 0:1 verhinderte. Dahmen hatte der pfeilschnelle Eintracht-Offensivspieler zuvor bereits umkurvt.

Doch zurück zu Matsima, der in diesem Kalenderjahr bereits zweimal mit dem „Rookie of the Month“-Award ausgezeichnet wurde. Diese Auszeichnung vergibt die DFL an Spieler, die zu Saisonbeginn unter 23 Jahre alt waren und vor dieser Bundesliga-Spielzeit maximal 450 Minuten absolviert haben. Das unterstreicht einerseits die Entwicklung des französischen Innenverteidigers, dessen Kaufoption die Augsburger Verantwortlichen bereits gezogen haben. Andererseits kann das auch als Lohn für den kompletten Defensivverbund verstanden werden, der sich in der Rückrunde weiter vor keinem anderen Team in Europa verstecken muss.

Chrislain Matsima möchte beim FCA bleiben

Was Matsima angeht, bleibt für den französischen U21-Nationalspieler nach dem 0:0 gegen Frankfurt vor allem „ein gutes Gefühl für das kommende Spiel in Leverkusen“. Wenn am kommenden Samstag um 15.30 Uhr die zweit- (Bayer 04) auf die drittbeste (FCA) Mannschaft der Rückrunde trifft, wird Thorup an seiner Stammdefensive aller Voraussicht nach festhalten. In dieser hat sich Matsima als verlässliche Größe etabliert, ist neben Kapitän Jeffrey Gouweleeuw dort praktisch unantastbar. Fehler, wie der verschuldete Elfmeter im Pokal gegen den KSC sind dabei bewusst eingepreist und blieben bisher selten. Viel auffälliger ist eher Matsimas Antizipationsfähigkeit. Steht der FCA mal hoch, verhindert der 22-Jährige oft potenziell gefährliche Gegenstöße praktisch im Alleingang, indem er aus der Kette rausrückt und gegnerischen Stürmern die Bälle abluchst, ehe sie diese richtig verarbeiten können. Diesen Eindruck bestätigen auch die Statistiken. In Sachen abgefangene Bälle, Blocks und klärende Aktionen zählt er zu den Top 10 Prozent im Vergleich zu anderen Innenverteidigern der europäischen Top-Lige

Kein Wunder, dass diese Entwicklung anderen Vereinen nicht verborgen bleibt. Mit einem Marktwert von mittlerweile 17 Millionen Euro könnte er bereits diesen Sommer Geld in die FCA-Kassen spülen. Interesse daran scheinen aber derzeit weder er noch der Verein zu haben. So bestätigte Matsima kürzlich im Interview mit der Augsburger Allgemeinen seine Intention, diesen Sommer eher noch beim Verein bleiben zu wollen. „Ich will den nächsten Schritt nicht zu schnell machen. Darum kann ich es mir sehr gut vorstellen, nächste Saison beim FCA zu spielen. Ich habe keinen Grund, zu wechseln. Es ist alles gut hier in Augsburg.“

Alles gut ist es für den FCA aber noch nicht ganz im Hinblick auf das internationale Geschäft. Auch wenn öffentlich die Wörter Conference League oder Europa League weiter bewusst nicht in den Mund genommen werden, dürfte das Ziel dennoch klar sein. Der Rückstand auf Platz 6 beträgt derzeit vier Punkte, vier Spiele sind noch zu gehen. Noch ist alles möglich, ein Erfolg beim amtierenden Meister am Samstag würde Augsburgs Ambitionen weiter untermauern.

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