Nach der verdienten 1:0-Niederlage gegen den FSV Mainz 05 ist die Lage beim FC Augsburg derzeit leicht angespannt. Der Auftritt in der MEWA Arena war der schwächste seit dem Amtsantritt von Jess Thorup, das erkannte auch Ermedin Demirovic. „Genau so ein Spiel haben wir erwartet und waren auch darauf vorbereitet. Aber wir haben ganz viel vermissen lassen (…) das war einfach viel zu wenig“, fand der Kapitän nach der Partie deutliche Worte. Gab aber auch direkt die Marschrichtung für die kommende Woche vor. „Daraus müssen wir lernen und es besser machen.“ Dabei dürfte er selbst bei der anstehenden Partie gegen den SC Freiburg (Anpfiff Sonntag, 19:30 Uhr) wieder mitten im Fokus stehen.
Seit seinem Wechsel zum FC Augsburg hat sich indes viel für den Stürmer getan. Verortete man ihn in der ersten Saison eher noch als Sidekick von Mergim Berisha, der es an seiner Seite zum deutschen Nationalspieler schaffte, hat sich sein Standing in der zweiten Spielzeit nicht nur aufgrund des Kapitänsarmbands deutlich gewandelt. Dass Demirovic ein Spieler ist, der vorangehen möchte, daran ließ er bereits während seines ersten Trainingslagers keinen Zweifel. „Ich bin einfach ein Typ, der mit viel Emotion spielt und auch versucht, die Mannschaft immer zu pushen und voranzugehen“, sagte er damals im AJ-Interview. Daran hat sich im Laufe der Zeit nichts geändert, deshalb war der Schritt, im Sommer zum Kapitän ernannt zu werden, nur folgerichtig.
Seitdem geht Ermedin Demirovic auch offiziell voran und stellt das mit seiner herausragenden Ausbeute von bislang zwölf Treffern und sechs Vorlagen in 22 Einsätzen eindrucksvoll unter Beweis. Zum Vergleich: In der vergangenen Spielzeit steuerte der gebürtige Hamburger acht Tore und sechs Vorlagen in 30 Spielen bei. Gegen seinen Ex-Club, den SC Freiburg, könnte dem 25-Jährigen nun Historisches gelingen. Schießt Demirovic ein weiteres Tor, hätte er den Torrekord während einer Bundesligasaison eines FCA-Stürmers eingestellt. Diesen hält neben Florian Niederlechner (Saison 19/20) mit Michael Gregoritsch (Saison 17/18) ausgerechnet der Angreifer, den der FCA vor eineinhalb Jahren gegen Demirovic eintauschte. Ein aus damaliger und heutiger Perspektive für beide Seiten gelungener Tausch.
Zwar könnte man argumentieren, der FCA hätte aufgrund des jüngeren Alters sowie des höheren Wiederverkaufswerts von Ermedin Demirovic den besseren Deal gemacht. Doch auch die Freiburger gewannen mit Michael Gregoritsch echten Mehrwert und einen verlässlichen Torschützen in der Europaleague hinzu. Einzig in der Liga wollte der Österreicher in dieser Saison nicht so richtig ins Rollen kommen, hängt mit vier Toren und einer Vorlage etwas hinter den Erwartungen zurück. Der FCA wäre dennoch gut beraten, seinen Ex-Stürmer genau im Auge zu behalten. Schließlich steuerte „Gregerl“ am letzten Wochenende nach seiner Einwechslung per Kopfball das wichtige Tor zum 3:3 gegen Eintracht Frankfurt bei.
Nach zuvor drei Niederlagen in Serie findet das Team von Christian Streich so langsam wieder in die Spur und man darf gespannt sein, in welcher Verfassung sich der FC Augsburg präsentiert. Als idealer Aufbaugegner wie in Mainz oder als Spielverderber wie gegen RB Leipzig. Ermedin Demirovic dürfte letzteres lieber sein. Ein Sieg gegen den Ex-Verein wäre zudem der erste seit dem folgenschweren Spielertausch.
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Ermedin Demirovic vs. Michael Gregoritsch – Was der Spielertausch beiden Clubs gebracht hat
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