Wenn der FC Augsburg am Samstag auf den VfB Stuttgart trifft, ist das nicht nur für FCA-Trainer Markus Weinzierl ein Treffen mit der Vergangenheit.
Manche werden sich erinnern, auch für FCA-Mittelfeldspieler Carlos Gruezo gehört eine Reise in die Hauptstadt Baden-Württembergs zu den bedeutungsvolleren in der Bundesliga. Schließlich absolvierte der Ecuadorianer für die Stuttgarter zwischen 2014 und 2016 insgesamt 19 Pflichtspiele, ehe er nach in die USA nach Dallas und von dort aus 2019 zum FCA wechselte. Seitdem kam der zweikampfstarke Sechser auf deutlich mehr Einsätze – 53 Pflichtspieleinsätze sammelte er bei den Augsburgern, wo vor allem Ex-Trainer Heiko Herrlich voll auf Gruezos Fähigkeiten in der Spielzerstörung baute. Unter Markus Weinzierl hat die Nummer 8 es bislang schwer sich durchzusetzen, spielt nur bei Verletzungen oder als Niklas Dorsch in der letzten Partie gegen Bielefeld aufgrund der 5. Gelben Karte aussetzen musste. Dort und zuvor nach seiner Einwechslung gegen Dortmund konnte sich Gruezo mit seinem Einsatz aber empfehlen und darf daher auch in den kommenden Spielen auf weitere Einsatzminuten hoffen. Vielleicht ja schon gegen sein Ex-Team, das sich seit 2016 allerdings stark verändert hat.
6-Punkte Spiel um den Klassenerhalt
Lediglich Daniel Didavi ist beim VfB Stuttgart von der damaligen Truppe übrig, sodass es nur schwerlich als großes Wiedersehen mit alten Bekannten bezeichnet werden kann. Damals spielte im Sturm noch ein gewisser Timo Werner, hochtalentiert und bald seinen Weg über RB Leipzig in die Premiere League zum FC Chelsea gegangen. Mittlerweile spielt im Stuttgarter Angriff ein gewisser Sasa Kalajdzic, der ähnlich wie Werner hochtalentiert ist und – glaubt man den Gerüchten – auch nicht mehr lange bei den Schwaben bleiben wird. Noch aber ist Kalajdzic da und weiß ganz genau, wie man dem FCA das Leben schwer machen kann. Nach Flanken, die meist vom linken Verteidiger Borna Sosa scharf in den Strafraum kommen, findet Kalajdzic oft die Lücke in der Defensive und köpft den Ball verlässlich in die Maschen. So geschehen in der letzten Woche gegen Union Berlin und ebenfalls bei Weinzierls Comeback in der letzten Saison, als Kalajdzic den Schwaben zu einem 2:1-Sieg verhalf. Dies gilt es am Samstag zu verhindern, das ist auch dem Augsburger Trainer sonnenklar. „Mit Kalajdzic haben sie vorne einen Topstürmer“, doch „sie mögen es nicht, wenn die Zweikämpfe intensiv geführt werden. Wenn wir läuferisch alles bringen, haben wir einen Vorteil.“ Die vielen angezogenen Sprints, 315 waren es gegen Bielefeld (Ligahöchstwert), sind für die Augsburger essenziell.
In jedem Fall ist ein enges Spiel zu erwarten, durch das der FCA mit einem Sieg einen gewaltigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen könnte. Gewännen allerdings die Stuttgarter, wäre Augsburg wieder mittendrin im Abstiegskampf.