Nach der langen Winterpause geht es zum Auftakt nach Dortmund
Wenn am 22. Januar der FC Augsburg zum Auftakt der langen Rückrunde den Rasen des Signal Iduna Parks zum Spiel bei Borussia Dortmund betritt, dann werden 71 Tage Pause seit dem Ende der Hinrunde vergangen sein. Damit war die Winterpause nur sieben Tage kürzer als die Sommerpause und der Rückkehr in die gewohnte Routine dürfte ähnlich schwerfallen wie zu Saisonbeginn. Heißt aber auch, die Karten werden noch einmal neu gemischt. Mit viel Schwung aus der Winterpause zu kommen, dürfte für Enrico Maaßens Team daher entscheidend sein, um die alljährlich aufkommenden Abstiegssorgen nicht zu groß werden zu lassen. Was es dafür benötigt:
Einen fitten Kader
In der Hinrunde waren fast an jedem Spieltag Maaßens Improvisationskünste bei der Aufstellung gefragt. Vor allem die Abwehr und das Mittelfeld bereiteten Sorgen, als zeitgleich Felix Uduokhai, Reece Oxford und Niklas Dorsch ausfielen. Gerade bei letzterem summierten sich die Verletzungen, ob er pünktlich zum Rückrundenstart wieder fit ist, bleibt offen. Bei Tobias Strobl (Kreuzbandriss) und André Hahn (Knorpelschaden im Knie) ist eine potenzielle Rückkehr komplett offen. Noah Sarenren Bazee (Kreuzbandriss) hat im Vorbereitungsspiel gegen Wolfsburg erstmals wieder gespielt.
Neuzugänge, die einschlagen
Nach dem Verletzungspech hat Geschäftsführer Stefan Reuter im Januar gleich drei Neuzugänge engagiert. Arne Engels kommt aus dem Nachwuchsteam des belgischen FC Brugge. Der 19-Jährige ist ein Außenbahnspieler, der gegen Wolfsburg auch im zentralen Mittelfeld Potenzial zeigte. Aus Kroatien kamen Dion Beljo und David Colina. Der 20-jährige Beljo vom NK Osijek ist ein 1,95 Meter großer Mittelstürmer mit guter Torquote. Colina (22 Jahre alt) ist auf beiden Außenbahnen unterwegs. Kann offensiv und defensiv eingesetzt werden. Zuletzt war er bei Hajduk Split allerdings nicht erste Wahl.
Weitere spielerische Entwicklungsschritte
Der FC Augsburg spielte über weite Strecken der Hinrunde einen Fußball, der auf einer hohen Intensität basierte mit vielen direkten Bällen. Selten zirkulierte der Ball sicher in den eigenen Reihen. Das Resultat: Die niedrigste Passquote der Liga sowie die meisten geführten Zweikämpfe und gelben Karten. Das könnte sich in der Rückrunde ändern, dem generellen Ansatz möchte Maaßen jedoch treu bleiben: „Wir hatten zu Beginn der Saison recht viel Ballbesitz, waren auf Platz acht oder neun im Ligavergleich, haben aber zu wenig Druck nach vorne entfachen können. Deshalb haben wir das Spiel umgestellt. Seitdem spielen wir sehr direkt in die Spitze. Hier gilt es in der Rückrunde die richtige Balance zu finden, Elemente anzupassen und weiterzuentwickeln, um uns stetig zu verbessern.“
Das Wort zum Sport
Neues Jahr, neues Glück?
Beim FC Augsburg lautet der Neujahrsvorsatz stets: „Nicht absteigen“. Da das auf Dauer zwar alljährlich am Ende mal mehr, mal weniger knapp gelingt, aber selten dabei mehr herausspringt als der reine Klassenerhalt, formuliert man mittlerweile auch gern „mehr als nur den Klassenerhalt erreichen.“ Da dieses mehr aber flexibel auslegbar ist, erhofft man sich davon mehr schön zu spielen, mehr junge Talente einzubinden oder mehr klangvolle Gegner zu bezwingen. Am Ende verhält es sich jedoch auch beim FCA zumeist wie bei den eigenen Vorsätzen mehr ins Fitnessstudio zu gehen, mehr Grünzeug zu essen oder mehr Zeit mit den schönen Dingen des Lebens zu verbringen – nach anfänglicher Motivation geht es schnell zum Alltagstrott über. Die Zeit wird zeigen, ob in dieser Saison auch von der Platzierung her tatsächlich mehr möglich ist, als der reine Klassenerhalt.
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