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Am Samstag, 17. September startet die Wiesn in München. „O’zapft is“ wird Oberbürgermeister Dieter Reiter rufen. Der Augsburger Plärrer ist leider vorbei. Vermutlich drängeln sich bis zum 3. Oktober wieder bis zu sieben Millionen Menschen auf der Münchner Theresienwiese. Sie trinken um die sieben Millionen Liter Bier, verdrücken 75.000 Schweinshaxn, verschlingen 120 Ochsen. Und so weiter. Jeder kennt die Gigantomanie des weltgrößten Vergnügungsparks.

Dabei ist das Oktoberfest nur Bayerns zweitschönstes Volksfest. Der Augsburger Plärrer macht viel mehr Spaß als die Wiesn. Unsinn? Na, dann lest mal die acht Gründe, warum der Plärrer besser ist als die Wiesn.

1. Keiner schlägt lustiger auf das Bierfass als Augsburgs OB Weber!

Lasst den Oberbürgermeister in München doch mit zwei Schlägen das Fass anzapfen. Die Augsburger Oberbürgermeisterin ist viel lustiger. Nach zwei Schlägen saß zwar auch ihr Zapfhahn zum Auftakt des Frühlingsplärrers 2022. Doch als Ministerpräsident Markus Söder durstig den ersten Krug unter das Fass hielt, haute Weber noch mal drauf – und zerschlug Söders Krug. Beide lachten herzhaft. Das gibt es nur in Augsburg. Auf so eine Show kann München noch 100 Jahre warten.

2. Augsburg feiert viel intimer als München

Sieben Millionen Gäste sind das Ziel des Münchner Oktoberfests. Sie kommen aus Italien, Frankreich, Australien, Brasilien oder aus dem Königreich Tonga im Südpazifik. Der Augsburger Plärrer ist intimer. Die Gäste kommen aus Göggingen oder Herrenbach. Gersthofen, Friedberg, Stadtbergen, Schwabmünchen oder Donauwörth. Mit den Nachbarn kann man viel schöner schwätzen.

3. Plärrerfreuden enden nicht auf dem Kotzhügel

Jeder weiß, wie die Wiesn enden kann. Der Kotzhügel ist verrufen. Wie viele Gäste mussten sich nach dem Festzelt schon auf ihm entleeren? Wir finden das eklig und halten (meistens) Maß. Spätestens um halb zwölf schließen die Zelte Binswanger und Schaller. Und weil der Augsburger ohnehin trinkfester ist als der Australier, brauchen wir keinen Kotzhügel.

4. After-Plärrer ist cooler als die After-Wiesn

Wenn in München die Nacht Fahrt aufnimmt und die letzten Wiesn-Zelte schließen, dann schlägt die Stunde der Abzocker. Promillelustige Gäste bevölkern die Bars rund um die Theresienwiese. Die Preise für Cocktails gehen durch die Decke. Nach dem Augsburger Plärrer geht man entweder schräg gegenüber ins Kult-Lokal „Filou“, um dort (nur während des Volksfestes) abzutanzen wie früher. Oder die Plärrer-Girls und Trachtkerle zieht’s auf die Maxstraße. Was für ein Ambiente: Historisch, fröhlich, locker, preiswert. Man würde den Münchnern wünschen, sie könnten auch hier weiterfeiern, statt in der tristen Paul-Heyse-Straße.

 5. Die Wiesn ist weit, der Plärrer ist nah!

Um als Augsburger auf die Münchner Wiesn zu kommen, braucht es eine genaue Planung. Wann fährt der Zug nach München? Oder wie organisieren wir einen Bustransfer? Geht in Augsburg viel einfacher! Wer zum Plärrer will, steigt einfach in die Tram der Stadtwerke. Irgendwie kommt man immer an, in der Langenmantelstraße. Dann geht`s rein ins Vergnügen – ohne endlose Lauferei.

6. Spontane Hendl-Sause statt Reservierungs-Orgien

Wenn wir das schon hören: Monate vorher beim Käfer in München einen Tisch  reservieren. Zu spät? Dann rauf auf die Warteliste und bangen. Auf den Plärrer geht man spontan. Hendl mit Brötchen oder Pommes rot-grün-weiß nach dem FCA-Sieg, eine Maß bestellt und schon spielen Helter Skelter oder die Partyhexen. Prosit!

 7. Das Plärrer-Bier ist günstiger

Auf der Wiesn kostet die Maß Bier dieses Jahr zwischen 12,60 und 13,80 Euro. Und dann ist sie oft noch schlecht eingeschenkt. Was für ein Wucher. Der Augsburger trinkt auf dem Plärrer vergleichsweise günstig. Im Schnitt kostete die Maß dieses Jahr in den großen Festzelten nur 10,75 Euro. Als guter Schwabe weiß man das zu schätzen.

8. Auch der große Dichter Brecht schätzte den Plärrer

„Immer streune ich abends über den Plärrer – und fahre mit der Schiffschaukel“, schrieb der große deutsche Dichter Bert Brecht 1920 in sein Tagebuch. In seinem Gedicht „Plärrerlied“ lobte der die Trunkenheit und würdigte die Frauen. Brecht war Augsburger und er liebte den Plärrer, weil er dort dem Volk aufs Maul schaute.. Es ist nicht bekannt, dass er die Wiesn mochte. Können wir verstehen.

Augsburg Journal: Das ist unser Trachtkerl 2022.

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