Start Stadt & Region So clever verkaufte Augsburgs Shootingstar Andrea Pfundmeier an einen US-Techriesen

So clever verkaufte Augsburgs Shootingstar Andrea Pfundmeier an einen US-Techriesen

Andrea Pfundmeier. Foto: Secomba GmbH

Die Augsburgerin Andrea Pfundmeier ist ein Shooting-Star unter den Startup-Gründern in Bayern. Jetzt hat der kalifornische Tech-Gigant Dropbox mit einem Millionen-Deal die Verschlüsselungs-Software ihrer Augsburger Firma übernommen.

Pfundmeier hatte im Frühjahr 2011 gemeinsam mit Robert Freudenreich in Augsburg die Secomba GmbH gegründet. Ihre Idee: Eine Verschlüsselungs-Software, um Daten sicher bei Dropbox ablegen zu können. Damals war Andrea Pfundmeier 23 Jahre alt. Die Datenablage in der Cloud war noch nicht so populär wie heute

Die Software, die Robert Freudenreich mit den Entwicklern im Sigma Technopark an der Haunstetter Straße immer weiter optimierte, heißt Boxcryptor. Die Technologie muss ziemlich gut sein: Mittlerweile haben Pfundmeier und Freudenreich mehr als 30 Mitarbeiter und Kunden in 190 Ländern. Der Jahresumsatz lag 2020 bei mehreren Millionen Euro.

Boxcryptor wird nicht nur von Dropbox genutzt. Es ist Teil von Google Drive, OneDrive oder Sharepoint.

Andrea Pfundmeier ist Mutter von zwei Töchtern

Was macht so ein Erfolg mit einer Startup-Unternehmerin? Andrea Pfundmeier, heute 35 Jahre alt, Mutter von zwei Töchtern ist ganz normal geblieben. Obwohl sie in den vergangenen Jahren mit Auszeichnungen überschüttet wurde: der Deutsche Gründerpreis 2013 oder 2017 ein Platz auf der Forbes-Liste der Top-30-Gründer unter 30 Jahren.

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Andrea Pfundmeier und ihr Geschäftspartner Robert Freudenreich. Foto: Secomba GmbH

Bevor sie Unternehmerin wurde, hat die gebürtige Bobingerin an der Uni Augsburg Wirtschaftsrecht studiert. Dort lernte sie den Informatikstudenten Freudenreich kennen. Dann ging die Post ab. Freudenreich entwickelte, wurde der Chief Technologie Officer (CTO), Pfundmeier kümmerte sich als Chief Executive Officer (CEO) um das Geschäft.

Nebenbei engagagiert sie sich ehrenamtlich als Vizepräsidentin der IHK-Regionalversammlung Augsburg-Stadt. Dort ist sie die Stimme der Startups.

Den Deal mit dem US-Riesen Dropbox aus San Francisco verhandelte sie clever. Secomba darf alle Boxcryptor-Kunden weiter betreuen. Nur neue Lizenzen darf sie nicht mehr verkaufen. Dropbox hat nun die Exklusivrechte an Boxcryptor. Der Kaufpreis bleibt geheim.

So clever verhandelte Andrea Pfundmeier

Ob Andrea Pfundmeier jetzt ins Silicon Valley zieht? Eher nicht. Die Augsburger ist herrlich bodenständig. In einem Interview sagte einmal sie: „Wir wurden häufig gefragt, warum wir ausgerechnet in Augsburg gegründet haben und nicht in einem Hotspot wie Berlin oder zumindest München. Für mich als gebürtige Bobingerin war schon immer klar, dass meine Heimat hier in der Region ist. Als IT-Anbieter es egal, ob wir in San Francisco oder in Augsburg sitzen.“

Ihr Tipp für Startup-Gründer: „Der erste Schritt ist der wichtigste. Wenn man einmal losgelaufen ist, egal ob in den Gründungsalltag, eine neue Familiensituation oder in ein anderes Abenteuer, dann geht es immer weiter.“ Und auf die Frage eines Startup-Magazins, ob sie ein unternehmerisches Vorbild hat, antwortete sie: „Mein Papa“.

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