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Der Kasperl solls richten: Wie die Augsburger Puppenkiste ihr Kabarett 2025 für die Zeit vor und nach der Bundestagswahl anpasste

Der Kasperl wird es wohl richten dürfen. Die bunte Figur der Augsburger Puppenkiste könnte nach Worten ihres „Gehirns“ Klaus Marschall das Kabarett 2025 durch die Tage und Wochen nach der Bundestagswahl begleiten – je nach dem, welche neuen Hauptdarsteller die politische Bühne in Berlin betreten werden. Als wenn man nicht schon genug Baustellen als Künstler hätte, da wechselt mitten im Spielplan einfach mal die Regierung. Von Silvester bis in den Sommer hinein spielt die Puppenkiste ihr jährliches Kabarett – und sehr zur Freude des Publikums gibt es da auch allerhand Späße mit der deutschen Polit-Prominenz zu erleben. „Historische“ Puppen von Helmut Kohl, Theo Waigel oder Angela Merkel haben Kultstatus – und ihr Tun hatte für sämtliche Kabarett-Abende Bestand. Nun aber wurde mitten während der Spielzeit neu gewählt und es betreten demnächst neue Akteure deutscher Parteien die politische Weltbühne.

Auf den zu erwartenden Regierungswechsel nach der Bundestagswahl reagierte die Puppenkiste mit der zerfallenden WG

Olaf Scholz, Robert Habeck und Christian Lindner teilen sich eine Wohngemeinschaft, SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock sind Dauergäste der WG. Hausmeister Markus Söder (CSU-Ministerpräsident) sorgt sich um die Ordnung in der Stube, während der neue Besitzer Friedrich Merz (CDU-Parteivorsitzender) darauf wartet, dass die zunehmend uneinigen Vormieter ihm endlich Platz machen. So etwa haben es sich Klaus Marschall und sein Puppenkisten-Team für die am Silvesterabend begonnene Spielzeit des Kabaretts erdacht. Während andere der gut 30 „Sketche“ im Kabarett-Programm schon früher erarbeitet würden, Witze, Tiernummern, Tänze, Skurriles, widme man sich den politischen Darbietungen erst am Ende der Vorbereitungszeit, so Marschall. Deswegen habe sich das Puppenkisten-Team ab vergangenem November auch schon auf den zu erwartenden Regierungswechsel einstellen können und die Idee mit der zerfallenden WG geboren. Denn so einfach mal den einen oder anderen (politischen) Komparsen auszutauschen, das klappe nicht.

Weil „Maggus“ Söder mittlerweile Bart trägt, gibt es für ihn im neuen Kabarett eine neue Puppe.

Die Politiker-Texte sind auf Band – der Kasperl kann noch nachsteuern

Nach Marschalls Schilderung seien die Texte der Marionetten-Politiker für die Vorführungen „auf Band“ gesprochen. Gesprochen übrigens von bekannten Sprechern: Kabarettist Wolfgang Krebs leihe (auch) bei der Puppenkiste Markus Söder die Stimme, Radiomoderatorin Berenike Beschle spreche Annalena Baerbock, der bekannte Imitator Elmar Brandt Robert Habeck und Olaf Scholz. Der Plan sei, so Marschall, mit dem seit Silvester laufenden Programm auch über die Bundestagswahl hinaus und die Zeit der Regierungsbildung weiterzumachen.

Im Kabarettprogramm des Vorjahres trafen sich auf der Couch von Thomas Gottschalk
(2. v. li.) Markus Söder, Friedrich Merz und Olaf Scholz (von links). Foto: Elmar Herr

Sobald dann in Berlin Klarheit über die neue Bundesregierung bestehe, könne man beim Programm der Puppenkiste gegebenenfalls nachsteuern. Erster Hebel dazu sei der Kasperl. Den nämlich führt Klaus Marschall selbst und spricht ihn auch. Bei den ersten Auftritten im Kabarett spreche er den Kasperl „live“, so Marschall, um Publikumsreaktionen aufnehmen zu können. So lange, bis auch der Kasperl-Text fest auf Band sei und „nur noch“ die Marionette geführt werde. Gut möglich, dass sich Marschall mit seinem bunten Protagonisten also demnächst im Kabarettprogramm wieder zu Wort meldet, um das Geschehen nach der Wahl komödiantisch aufzugreifen.

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