Start Augsburg Journal Reporter Einbruchs-Serie in der Region Augsburg: Das sind die „Lieblings-Schlupflöcher der Gangster!

Einbruchs-Serie in der Region Augsburg: Das sind die „Lieblings-Schlupflöcher der Gangster!

Vor allem ältere Türen oder Fenster können von Einbrechern relativ problemlos aufgehebelt werden, wenn das richtige Werkzeug zur Hand ist. Foto: Pixabay

Osterferien, Pfingstferien, Sommerferien – viele Menschen verreisen in diesen Wochen, und die Wohnung bleibt allein zurück. Es muss aber gar keine Urlaubsreise sein, allein schon die Zeit, während man bei der Arbeit, beim Einkaufen, beim Sport außer Haus ist, reicht Einbrechern, so die Polizei. Während jeder Abwesenheit könne auch das Risiko von Wohnungseinbrüchen steigen. Darauf weist die Polizei immer wieder hin, jetzt umso eindrücklicher, da die Zahl derartiger Straftaten zuletzt wieder angestiegen ist. Wir weisen hier auf die „beliebtesten Schlupflöcher“ von Einbrechern hin, auf deren beliebteste Arbeitsweisen – und wir zeigen jene Vorkehrungen, die die Polizei jedermann empfiehlt: Wie kann man sich während seiner Abwesenheit gegen Einbrüche schützen und welche Schutzmaßnahmen kann man schon im Vorfeld treffen?

● Lieblings-Schlupfloch „gekipptes Fenster“: „Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster. Die Mechanik des Fensters oder einer Tür kann ohne Aufwand auch von außen manipuliert werden“, so Polizeisprecherin Johanna Kruger zu einem der meistbenutzten Eingänge von Einbrechern.

● Lieblings-Schlupfloch „Fenstertür“: Ist diese gekippt, gilt dasselbe wie bei einem gekippten Fenster, siehe vorher.

● Lieblings- Schlupfloch „zugezogene Tür“: Mit etwas „Know-how“ und einem geeigneten Hilfsmittel ist ein Türschnapper blitzschnell „aufgetrickst“, fast als hätte man einen Schlüssel verwendet. Unbedingt jedes Mal richtig absperren, so der naheliegende Tipp der Polizei. Selbst dann, wenn man das Haus, die Wohnung nur kurz verlässt. Und gemäß der Devise „doppelt hält besser“ den Schlüssel einfach gleich zweimal rumdrehen.

● Lieblings-Schlupfloch Haustüre: Wird sogar zum Schlupfloch Nummer 1, wenn der Bewohner einen Ersatzschlüssel ganz in der Nähe „versteckt“ hat. Egal ob unter der Fußmatte, hinter der Türdeko oder im „Geheim-Stein“ im Blumentopf: Erfahrene Einbrecher erkennen solche Plätze blind.

● Lieblings-Schlupfloch Kellerbereich: Sämtliche Hausöffnungen im Kellerbereich erfreuen sich bei Einbrechern aus einem einfachen Grund großer Beliebtheit – ähnlich wie Türen und Fenster im Erdgeschoss: Es werden keine Aufstiegshilfen wie Leitern, Tische, Stühle, Seile etc. benötigt, was für Aufsehen sorgen könne.

Neben der Verwendung eines Originalschlüssels, den jemand unvorsichtigerweise für einen Einbrecher hinterlassen hat, gibt es weitere Strategien, um in fremde Wohnungen und Häuser zu gelangen, die die Polizei immer wieder beobachtet.

● Strategie Aufhebeln: Vor allem bei älteren Fenstern, Türen oder Fenstertüren gerne genommen: Mit einem kräftigen Schraubendreher, einem Montiereisen oder ähnlichem Werkzeug wird aufgehebelt. Wer die richtigen Stellen zum Ansetzen kennt, plagt sich nicht lange.

● Strategie „Glas einschlagen“: Falls das mit dem Hebeln aus irgendwelchen Gründen nicht passt, verschaffen sich Einbrecher Zugriff zu innen liegenden Fenster- oder Türgriffen. Dergestalt, dass sie ein Loch im Glas bewerkstelligen. Die filigranere Methode ist jene mit dem Glasschneider, was in der Regel auch kaum Lärm verursacht. Mit Geklirre verbunden, aber konkurrenzlos schnell ist es, eine Scheibe einzuschlagen, um an den innen liegenden Öffnungsgriff zu gelangen.

Man muss nicht gleich einen Wassergraben und eine Zugbrücke um sein Haus bauen, um Einbrecher auf Distanz zu halten, in so manchem Fall hilft schon die eine oder andere Vorkehrung. Neben den bereits zuvor genannten Maßnahmen empfiehlt die Polizei:

● Rollläden sollten zur Nachtzeit – und nach Möglichkeit (in den Ferien) nicht tagsüber – geschlossen werden. Man will ja nicht schon auf den ersten Blick seine Abwesenheit signalisieren.

● Bei einer Tür mit Glasfüllung sollte der Schlüssel nicht innen stecken gelassen werden.

Sollte ein Einbrecher unvorsichtig gewesen sein und ohne Handschuhe „gearbeitet“ haben, kann die Polizei vor allem auf glatten Oberflächen wie Scheiben oder Fliesen Fingerabdrücke des Täters sichern. Foto: Polizei-Beratung.de

● Klingelt es, sollte man sicherheitshalber nicht bedenkenlos öffnen, sondern Fremden gegenüber ein gesundes Misstrauen zeigen. Gute Dienste können ein Türspion und Sperrbügel leisten.

● Wenn man einen Hausschlüssel verloren hat, sollte man umgehend den Schließzylinder (mit neuen Schlüsseln) auswechseln (lassen).

● Immer hilfreich laut Polizei: Guter Kontakt zu den Nachbarn – für mehr Lebensqualität und Sicherheit. Denn in einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance. Informieren Sie Ihre Nachbarn über Ihre Abwesenheit und bieten Sie an, gegenseitig „aufzupassen“, so die Polizei. Gegenseitig solle man Nachbarn anbieten und bitten, den Briefkasten zu leeren und geleerte Mülltonnen aufzuräumen.

● In Mehrfamilienhäusern sollte der Hauseingang auch tagsüber geschlossen bleiben. Bevor man den Türöffner drückt, sollte geprüft werden, wer geklingelt hat. In Mehrfamilienhäusern sollten Keller- und Dachbodentüren stets verschlossen sein.

Im Jahr 2023 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord 252 Wohnungseinbruchdiebstähle registriert. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Anstieg der Fallzahlen um 69 Straftaten. Bei etwas weniger als der Hälfte dieser Fälle blieb es beim Versuch.
Neben den genannten Tipps kommt die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle zu kostenlosen Beratungsterminen zu Bürgerinnen und Bürgern nach Hause. Dabei werden Lösungen empfohlen, die das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden, minimieren. Ebenso bietet die Polizei Vorträge zum Thema Einbruchsschutz an.

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