Stadt & Region

Fünf Karriere-Tipps von den starken Augsburger Frauen

„Ziel setzen, durchziehen“ – „Sagt klar, was ihr wollt“: Starke Frauen aus Augsburg geben gute Karriere-Tipps

Kaum eine andere bayerische Stadt hat so viele weibliche Spitzenkräfte wie Augsburg. Vom Rathaus über die Hochschulen bis in die freie Wirtschaft – in der Fuggerstadt herrscht das richtige Klima für feminine Leader. Eine Metropole wie München kann von einer Riege so starker Frauen nur träumen. Das Augsburg Journal hat die starken Augsburger Frauen nach Ihren Karriere-Tipps gefragt.

Denn kaum eine andere bayerische Stadt hat so viele Frauen in Top-Positionen wie Augsburg: Wir haben Oberbürgermeisterin Eva Weber, Uni-Präsidentin Sabine Doering-Manteuffel, Hochschulratsvorsitzende Ramona Meinzer, die wichtigste Zeitung ist im Besitz der Schwestern Ellinor Scherer und Alexandra Holland. Im größten Geldinstitut, der Stadtsparkasse Augsburg, gehört seit vielen Jahren Cornelia Kollmer zum Vorstands-Team. Ab Sommer wird mit Sandra Peetz-Rauch sogar eine Frau Vorstandsvorsitzende. Und Susanne Wiegand ist seit zwei Jahren CEO der Augsburger Renk Group mit 3.000 Mitarbeitern.

Fast alle diese Schaltstellen der Macht werden zum Beispiel in München von einem Männernetzwerk verteidigt. Oberbürgermeister Dieter Reiter, die Uni-Präsidenten heißen Thomas F. Hofmann (Technische Universität) und Bernd Huber (Ludwig-Maximilians-Universität), der Vorsitzende des Hochschulrats heißt Carlos Jimenez Härtel, der wichtigste Münchner Verleger Dirk Ippen und Ralf Fleischer ist Vorstandsvorsitzender der Münchner Stadtsparkasse. Auch die Regierung von Oberbayern wird von einem Mann geführt: Dr. Konrad Schober.

Alles Zufall? Sicher nicht. Es muss Gründe für die weibliche Stärke geben. Wir haben Augsburgs starke Frauen danach gefragt und erstaunliche Antworten erhalten.

Für Uni-Präsidentin Sabine Doering-Manteuffel, eine Ethnologin, liegt ein wichtiger Grund in der Augsburger Vergangenheit: „Augsburg besitzt eine große bürgerliche Geschichte. Das Bürgertum aber hat sich vor allem durch ein Merkmal emanzipiert: Leistung. Ich denke, die Augsburger erkennen die Qualitäten starker Frauen vorurteilsloser als manche andere an. Das zeichnet die Atmosphäre dieser Stadt aus.“
Oberbürgermeisterin Eva Weber lobt die aktive Frauenförderung in der Stadtverwaltung. „Die Umsetzung der Gleichstellung von Frau und Mann und die aktive Frauenförderung sind wichtige Bestandteile einer modernen, zukunftsorientierten Personalentwicklung. Schlaue Unternehmen haben das erkannt. Und davon haben wir in Augsburg viele.“

Zum Beispiel die Renk Group mit Hauptsitz in Göggingen. Der Getriebespezialist mit starker Rüstungssparte wird seit zwei Jahren von Susanne Wiegand geführt. Es ist die erste Chefin der Firmengeschichte. Die durchsetzungsstarke Managerin war zuvor in der Führungsetage großer deutscher Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall, das den Panzer Leopard 2 und Luftabwehrsysteme entwickelt, oder dem U-Boot-Bauer Thyssen Krupp Marine Systems tätig. In der Frauen-Stadt Augsburg schaffte sie es ganz an die Spitze und soll das 3000-Mitarbeiter-Unternehmen mit innovativen Produkten zu profitablem Wachstum führen.

Oder die Mediengruppe Pressedruck in Lechhausen. Herausgeberin der Augsburger Allgemeinen, eine der größten deutschen Tageszeitungen, ist die Unternehmens-Erbin Alexandra Holland. Die andere Gesellschafterin ist Schwester Ellinor Scherer, wie Holland im Besitz von 50 Prozent der Unternehmensanteile. Die beiden Frauen treffen alle strategischen Entscheidungen – wie die Ernennung von Andrea Kümpfbeck zur ersten Chefredakteurin des Medienhauses.

Die mächtigen Frauen der Stadt Augsburg bilden inzwischen gute Netzwerke und unterstützen sich gegenseitig. „Es gibt es in der Augsburger Wirtschaft eine Menge solcher Netzwerke und Plattformen, kleine und große“, weiß Eva Weber.