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Gähnende Leere im Zoo Augsburg

Im Augsburger Zoo sind Exoten scheinbar zur Mangelware geworden. Elefanten-Dame Targa (oben) ist gestorben und ihre beiden Artgenossen sind nach Bulgarien umgezogen.

7,3 Millionen Euro und eine zweijährige Bauzeit – für das neue Elefantenhaus im Zoo Augsburg wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Erst 2020 wurde es fertiggestellt. Knapp drei Jahre später ist es schon wieder unbewohnt. Generell herrscht gähnende Leere bei den Exoten in der Fuggerstadt. Aber was ist denn los bei den Wildtieren, die für viele die Hauptattraktionen eines Zoo-Besuchs sind?


Die beiden Elefanten sind nach Bulgarien gezogen, Kira – die letzte Löwendame – ist gestorben und Bären gibt es bereits seit einer Weile nicht mehr in Augsburg. Bleiben die Giraffen und die Nashörner vorerst die einzigen großen Wildtiere im Zoo? Barbara Jantschke, die Direktorin des Tiergartens, kann das verneinen.


Zumindest bei den Dickhäutern hat sie sich bereits um Neuankömmlinge gekümmert: Drei Elefantenbullen sollen kommen. „Geplant ist, dass die Bullen im Frühjahr in Augsburg einziehen“, sagt Jantschke. Drei Bullen in einem Stall, kann das gut gehen? „Sie sind so zusammengestellt worden, dass sie erfahrungsgemäß gemeinsam gehalten werden können“, so die Zoo-Chefin. Auch andere Tierarten sollen wohl zurückkommen. Laut Jantschke arbeite der Zoo daran, wieder mehr Exoten nach Augsburg zu holen.

400.000 Euro für den Artenschutz

Dabei steht die Wildtierhaltung in Zoos oftmals in Kritik. Tierschutzorganisationen wie Peta sind der Meinung, dass eine artgerechte Haltung von wilden Tieren in Gefangenschaft nicht möglich sei. Nach über 20 Jahren Zoo-Leitung hat Jantschke zu solchen Vorwürfen eine klare Antwort: „Es stellt sich die Frage, von wem die Wildtierhaltung kritisiert wird. Sind es wenige, aber besonders laut schreiende Menschen?“. Generell sieht sie eine gewisse Notwendigkeit von Tierparks: „Die bei uns gehaltenen Tiere bilden nicht nur Reservepopulationen, sollten ihre Artgenossen in der Natur aussterben, die Zootiere sind auch Botschafter dafür, was wir Menschen mit der Natur und unseren Mitlebewesen anstellen“.


Vorerst bleibt den Augsburgern wohl nur Abwarten auf neue Zoobewohner. Bis dahin unterstützt unser Zoo die Tiere aber auch in ihrer Heimat. „Der Zoo Augsburg gibt auch viel Geld an Projekte in den Ursprungsgebieten der hier gehaltenen Arten. (…) So werden jedes Jahr – dank unserer Besucher – etwa 400.000 Euro in den Arten- und Naturschutz vor Ort gegeben“, so Jantschke stolz.

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